In den meisten betrieblichen Bereichen erfüllen Kennzahlen wichtige unterstützende Funktionen. Sie fassen z.B. Arbeitsergebnisse zusammen und ermöglichen einen schnellen Einstieg vor allem in komplexe Themen. Auch die Finanzplanung kann mit Kennzahlen vervollständigt und transparenter gestaltet werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Bereitstellung ergänzender Informationen bzw. die Selektion und Darstellung von Sachverhalten, die für mittelbar betroffene Führungskräfte oder Mitarbeiter nicht sofort nachvollziehbar sind. Da es sich bei der rollierenden Finanzplanung um eine in regelmäßigen Abständen vorgenommene Aktivität handelt, ist der Arbeitsaufwand nicht unerheblich, wenn die Mehrzahl der Kenngrößen nicht automatisch generiert wird. Daher sollten Sie vor allem auf die Auswahl solcher Kennzahlen achten, die sich aus den verarbeiteten Daten des Finanzplans automatisch ergeben. So lässt sich der Arbeitsaufwand reduzieren und der Nutzen der Finanzplanung erhöht sich. Dies ist in Abb. 4 beispielsweise bei den Kenngrößen Liquidität I und II. der Fall. Auch die Kennzahlen sollten Sie bei jeder Überarbeitung oder Präsentation neu erstellen, um die in der Zwischenzeit erfolgten Veränderungen darstellen zu können.

 
Kennzahl Berechnung Bemerkung/Aussagekraft
Liquidität 1. Grades Liquide Mittel Anteil sofort verfügbarer Mittel, um kurzfristig fällige Schulden begleichen zu können.
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Liquidität 2. Grades Liquide Mittel + Forderungen Wie Liquidität 1. Grades; erweitert um den Anteil der in Kürze verfügbaren Forderungen.
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Liquidität 3. Grades Umlaufvermögen Wie Liquidität 2. Grades; erweitert um die restlichen kurzfristigen Vermögenspositionen, die ebenfalls innerhalb weniger Wochen verfügbar sind.
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Unmittelbare Liquidität Einzahlungen ./. Auszahlungen einer Periode Überschuss der Ein- über die Auszahlungen; direkte Beurteilung der Liquidität möglich.
Unmittelbare Liquidität aus betrieblicher Tätigkeit Einzahlungen aus betrieblicher Tätigkeit ./. Auszahlungen aus betrieblicher Tätigkeit Teilmenge der unmittelbaren Liquidität; zeigt, wie erfolgreich das Tagesgeschäft ist; Kennzahl lässt sich auch für den investiven und finanziellen Teil erstellen.
Anteil liquider Mittel Liquide Mittel Anteil flüssiger Mittel am gesamten Vermögen; Indikator für absolute Zahlungsfähigkeit; zu hoher Wert zeugt von Überliquidität.
Gesamtvermögen
Anteil kurzfr. Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Anteil u.U. kurzfristig und ungeplant fälliger Schulden am Gesamtkapital.
Gesamtkapital
Anteil Forderungen Forderungen Anteil an noch nicht als Einzahlung realisierten Umsätzen.
Gesamtvermögen

Abb. 4: Ausgewählte Kennzahlen zur Ergänzung der Finanzplanung

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