Die Kostenrechnung erhält aus der Buchhaltung die dort verbuchten Kosten mit Angabe von Kostenart und Betrag. Die Kostenrechnung ermittelt daraus die direkten Kosten und bucht sie über die Kostenträgerrechnung auf die einzelnen Produkte. Übrig bleiben die Gemeinkosten für die Kostenstellenrechnung.

Sammeln der Gemeinkosten

Die in Bezug auf das Produkt indirekten Kosten können in der Regel in einen direkten Bezug zu einer Kostenstelle gesetzt werden. Die aus der Buchhaltung übernommenen Beträge werden entsprechend aufgeteilt. Die Kostenstelle dient dabei als Sammelstelle für die Beträge.

 
Praxis-Tipp

Buchungsaufwand durch IT-Unterstützung reduzieren

In den modernen IT-Anwendungen für das Rechnungswesen erfolgt die Zuordnung der Kosten zu Kostenstellen bereits in der Buchhaltung. Integrierte Systeme liefern die notwendigen Angaben aus vorgelagerten Bereichen (z. B. der Bestellung des Einkaufs). In diesen Fällen können diese aus den Stammdaten entnommen werden, was eine erhebliche Reduktion Ihres Buchungsaufwandes in der Kostenrechnung bedeutet.

Verteilen der Hilfskostenstellen

Die in der Kostenstellenrechnung ermittelten Zuschlagssätze in der Kalkulation beziehen sich auf die Fertigungslöhne, das Fertigungsmaterial und die Herstellkosten (für die Verwaltung und den Vertrieb). Nicht alle Kostenstellen stehen in Bezug zum Lohn und zum Material. Diese Hilfskostenstellen werden vor der Ermittlung der Zuschlagssätze abgeschlossen und die dort gesammelten Kosten auf die anderen Kostenstellen verteilt. Dies geschieht anhand von Schlüsseln, die Leistungen der Hilfskostenstellen für die empfangenden Kostenstellen zuordnen.

Als Beispiel kann die Hilfskostenstelle Fuhrpark genannt werden. Diese Kostenstelle erbringt Leistungen für viele andere Bereiche im Unternehmen. Die gesammelten Kosten stehen aber nicht im direkten Bezug zu Löhnen oder Material. Zum Ende der Periode wird also ermittelt, wie hoch die dort angefallenen Kosten sind. Als Schlüssel für die Verteilung dieser Fuhrparkkosten bietet sich die Kilometerleistung an. Im Laufe der Periode wird festgehalten, wie viele Kilometer die Fahrzeuge des Fuhrparks für die jeweils anderen Kostenstellen gefahren sind. Entsprechend werden die Kosten umgelegt. Typische andere Hilfskostenstellen sind Grundstücke und Gebäude, Energieerzeugung, Werkstatt, Logistik, EDV.

Elemente der Kostenstellenrechnung

Damit wird klar, dass die Kostenstellenrechnung aus zwei Elementen besteht: der Kostenstelle und dem Betriebsabrechnungsbogen (BAB), der die Verteilung der Hilfskostenstellen auf die empfangenden Kostenstellen übernimmt (s. Abb. 1).

Abb. 1:  Verteilung der Kosten auf das Produkt

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