Was von allen Unternehmen am meisten produziert wird, sind Entscheidungen und nicht etwa Produkte oder Dienstleistungen. Was wie eine Binsenweisheit erscheint, bedeutet in seiner Konsequenz für Manager und Führungskräfte jedoch, dass sie immer wieder vor die Herausforderung gestellt sind, die "richtige" Option zu wählen. Und obwohl dabei tagtäglich eine große Anzahl von kleinen und großen Entscheidungen zusammenkommt, scheint sich, im Gegensatz zu anderen Bereichen, keine Übung einzustellen. Vor allem große, strategische, also langfristig ausgerichtete Entscheidungen bleiben schwer und führen zur immer wiederkehrenden Frage nach dem richtigen Weg. Zusätzlich ist die Fehlerquote hoch: laut dem Managementforscher Paul C. Nutt, der über Jahre hinweg Unternehmensentscheidungen begleitete und analysierte, scheitern bis zu 50 % der von ihm untersuchten Entscheidungen. In der Analyse von Carroll und Mui (2008), die große, unternehmerische Fehlentscheidungen amerikanischer Firmen betrachteten, wären 50 % davon prinzipiell vermeidbar gewesen.

Wie kann es also sein, dass Menschen, obwohl sie im Laufe ihres Lebens unzählige Entscheidungen treffen, nicht irgendwann, auch bei schweren Entscheidungen, automatisch "in Übung" sind? Und wenn Entscheidungen schon so häufig scheitern, warum lernt man scheinbar so schwer daraus? Kurz zusammengefasst: Warum braucht es überhaupt noch Entscheidungsinterventionen?

Entscheidungsinterventionen beschreiben das aktive oder passive Beeinflussen von Entscheidungen. Passiv sind dabei jene Interventionen, die über mögliche Fallen und Fehler aufklären. Aktive Interventionen greifen direkt in den Entscheidungsprozess ein, u. a. durch Übungen, die bspw. zur Reflexion anregen sollen.

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