Die Trigger der Nachhaltigkeit sind sehr vielfältig. Sehr gut können die Treiber auf Basis der PESTEL-Analyse mit den englischen Perspektiven Political, Economic, Social, Technological, Environmental und Legal (vgl. Abb. 2) visualisiert werden.

Abb. 2: PESTEL-Analyse

Die Agenda 2030 hat aus politischer Sicht (P), mit den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) Europa klimaneutral auszurichten, auch einen wesentlichen Einfluss auf die deutschen Unternehmen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung in Deutschland die Nachhaltigkeitsstrategie neu aufgelegt.

Aus ökonomischer Sicht (E) sieht das WEF (World Economic Forum) in seinem Global Risk Report 2021 die folgenden Risiken bzw. Gefahren:

 
Top-Risiken in der Vorschau Top-Risiken des Eintreffens
Wetterextreme Krankheiten
Scheitern von Klimaschutzmaßnahmen Scheitern von Klimaschutzmaßnahmen
Menschliche Umweltschäden Massenvernichtungswaffen
Krankheiten Biodiversitätsverlust
Biodiversitätsverlust Rohstoffkrise

Tab. 1: Top-Risiken des WEF (Quelle: The Global Risk Report 2021 des World Economic Forum (2021))

Die Impulse aus sozialer Sicht (S = Social) werden verstärkt durch die Stakeholder, z. B. Mitarbeiter, Kunden, Outsourcingpartner.

Technologische Impulse (T = Technological) bedingen sich gegenseitig mit den Themen der Nachhaltigkeit. So wirkt der technologische Fortschritt (z. B. Kreislaufwirtschaft, Sharing Economy, Plattformstrategien, Digitalisierung, E-Mobility) sehr fördernd auf den Zielfokus der Nachhaltigkeit. Echte Fortschritte in der Nachhaltigkeit erfordern Innovationen, die wiederum in unterschiedlichen Iterationen weiterentwickelt werden.

Der Umwelt-Impuls (E = Environmental) ist u. a. geprägt von einem exponentiellen Wachstum der Oberflächentemperatur der Erde, der Bevölkerungszahl, des Wasserverbrauchs, des Regenwaldverlustes, des BIP, des Papierverbrauchs, des Artensterbens, der Kraftfahrzeuge, des Leerfischens der Meere sowie des Abbaus der Ozonschicht.[1]. Auf Ebene der Individuen ist der steigende Konsum ausschlaggebend.

Der regulatorische Impuls (L = Legal) stellt die harten Leitplanken dar, die von Unternehmen unterschiedlicher Branchen einzuhalten sind. Tabelle 2 zeigt beispielhafte regulatorische Impulse im Nachhaltigkeitskontext.

 
Jahr Regulatorischer Impuls (mit Auswirkungen für Unternehmen)
2021 Lieferkettengesetz – Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten
2021 SFDR – Sustainable Finance Disclosure Regulation, Offenlegung für ESG
2021 EU-Taxonomie-VO
2021 NFRD-Richtlinie: Nachhaltigkeit in Strategie, Risikoappetit, Risk, Stresstest, Kapitalplanung Reporting, Offenlegung
2021

KOM Nachhaltigkeits-Offenlegungspflicht im FDL-Sektor

VO spezifiziert die Offenlegungspflichten von ESG-Risiken
2020 EBA Guideline: ESG-Faktoren im Kreditgeschäft
2020 Discussion paper on management and supervision of ESG risk for credit institutions and investment firm
2019 Action-Plan Sustainable Finance – EBA
2017

Global Reporting Initiative (GRI)

Berichterstattung Retail & Commercial Banking, Asset Management, Insurance
2017 TCFD Task Force Financial Disclosure, Verbesserung nachhaltiger Berichterstattung
2016 CSR-Berichtspflicht & Dt. Nachhaltigkeits-Kodex
2015 UN-Agenda 2030 und SDGs, UN-Klimarahmenkonvention
2015 Pariser Klimaschutzabkommen – Begrenzung der Erwärmung

Tab. 2: Die rechtlichen Rahmenbedingungen der nachhaltigen Entwicklung

Auf allen Ebenen der PESTEL-Analyse sollte das Proportionalitätsprinzip beachtet werden. In Abhängigkeit von der Größe und Komplexität des Unternehmens müssen die wesentlichen Aspekte unterschiedlich vielschichtig bzw. ausführlich dargestellt werden. Sie kann darüber hinaus mit den Ergebnissen einer Stakeholder Analyse und mit den Erkenntnissen aus dem Stakeholder Beziehungsmanagement sowie mit weiteren analytischen Daten untermauert werden.

[1] Steffen et al., 2015.

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