Nach den bisherigen Aussagen ist diese Form der Führung eine besondere Herausforderung. Sie kann am besten bewältigt werden, wenn die Führungskraft den Charakter der Führungspersönlichkeit hat. Sehr schnell stellt man in dieser Konstellation fest: Mit Druck ist die Aufgabe nicht zu bewältigen. Wir brauchen Verständnis, Miteinander, Vertrauen und Wertschätzung.

In fast jeder Organisation sind Weisungsrechte und Weisungsbefugnisse wichtige Instrumente der Führung. Im Organigramm/den Stellenbeschreibungen so ausgewiesene Positionen geben den Inhabern die Macht, ihnen zugeordneten Mitarbeitern Anweisungen zu geben oder Aufträge zu erteilen. Dabei unterscheiden wir das fachliche Weisungsrecht zur Art und Weise der Aufgabenerfüllung und das disziplinarische Weisungsrecht zur Einhaltung der Umgangs- und Verhaltensformen im Unternehmen.

Ein Team- oder Abteilungsleiter hat das fachliche und das disziplinarische Weisungsrecht. Er kann nicht nur Anweisungen geben, sondern auch die Umsetzung und Befolgung kontrollieren, sowie Sanktionen verhängen, wenn Anweisungen nicht befolgt werden. Dazu gehört es auch, eine Abmahnung zu initiieren oder den Bonus zu streichen.

Im Gegensatz dazu hat der Projektleiter nur das fachliche Weisungsrecht. Somit kann er keinen Einfluss durch Sanktionen nehmen, sondern ist auf ein gutes Miteinander angewiesen. Dazu muss er seine Führungsrolle anders gestalten als eine Linienführungskraft.

Hilfreich ist es, wenn die Führungskraft die notwendige Autorität "von Natur aus" mitbringt. Der klassische "Leader" hat Begabung und Fähigkeiten, andere zu führen, ohne sich auf Macht und Hierarchie berufen zu müssen. Es gibt dafür auch organisatorische Methoden und Werkzeuge, die helfen. Es gilt: Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist es meist zu spät.

Besser ist es, Vorkehrungen zu treffen und sich auf diese Situation frühzeitig vorzubereiten. Direkt mit dem Start des Projekts/der Übernahme dieser besonderen Form von Führungsverantwortung muss jeder seine Form der Führung prüfen und gestalten.

Ganz wichtig ist es, die Situation jeweils genau zu analysieren und die Menschen wahrzunehmen und richtig einzuschätzen. In schwierigen Situationen werden die Instrumente Motivation, Feedback und Konfliktgespräch genutzt, um die kritischen Fälle zu klären.

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