Überblick

Die Kostenrechnung bemüht sich, Kosten und Erträge möglichst verursachungsgerecht einem Verantwortlichen zuzuordnen. In einfachen Strukturen reicht die Kostenstellenrechnung zur Sammlung der Kosten und Leistungen aus. Wenn aber mehr als eine Produktgruppe, mehr als ein Standort oder mehr als ein Vertriebsweg vorhanden sind, müssen komplexe Werkzeuge eingesetzt werden, um eine zutreffende Ergebnisrechnung aufstellen zu können. Dabei sind die Beziehungen zwischen den einzelnen Ergebnisbereichen möglichst exakt abzubilden und die Kosten- und Leistungsströme korrekt zu bewerten. Kommt es an dieser Stelle zu Fehlern, kann es zu wesentlichen Gefahren für das Unternehmen kommen, wenn Entscheidungen aufgrund falscher Daten getroffen werden.

Ein Weg zur richtigen Kostenzuordnung führt über die Profitcenter-Rechnung. Diese Methode der Ergebnisberechnung hat sich vielfach bewährt, wenn es um horizontale oder vertikale Strukturen geht. Doch die starren Grenzen der bisher vorgefundenen innerbetrieblichen Strukturen lösen sich aktuell auf. Die Digitalisierung führt dazu, dass sich zunehmend mehr oder weniger umfangreiche Beziehungen zwischen den Unternehmensbereichen entwickeln, die sich nicht immer eindeutig zuordnen lassen. Die Bewertung dieser Kosten- und Leistungsströme wird immer komplexer, da der Anteil der Gemeinkosten in großen Unternehmen und Konzernen u. a. durch den Ausbau der IT-Versorgung für die Digitalisierung steigt.

Die Kostenrechnung muss bei der Umsetzung dieser Aufgabe einige Ziele beachten, damit die Ergebnisverantwortung korrekt dargestellt und als Grundlage wichtiger Entscheidungen dienen kann:

  • Die Arbeit der Kostenrechnung muss wirtschaftlich sein.
  • Die Zuordnung von Kosten und die Verrechnung von Leistungen muss von den Leitern der Einheiten akzeptiert werden.
  • Der durch die Ergebnisverantwortung entstehende Wettbewerb einzelner Unternehmenseinheiten mit externer Konkurrenz muss durch zentrale Vorgaben geregelt werden.

Der Aufbau eines Systems von eigenverantwortlichen Bereichen mit eigenen Kosten- und Leistungsentscheidungen wird mit steigender Dezentralisierung, gefördert durch weitergehende Digitalisierung, also nicht einfacher.

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