Studie Coface

Zwischen Krisen und Kosten: Was CFOs 2025 am meisten belastet


Zwischen Krisen und Kosten: Was CFO 2025 am meisten belastet

Wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Bürokratiekosten und geopolitische Spannungen – die To-do-Liste von CFOs in Deutschland ist lang. Eine aktuelle Studie von Coface zeigt, wo die größten Sorgen liegen – und welche politischen Weichenstellungen nun dringend erwartet werden.

Für eine CFO-Studie des Kreditversicherers Coface wurden im März 2025 über 200 Finanzentscheider befragt. Die Ergebnisse der Studie sind ein Spiegel aktueller wirtschaftlicher und geopolitischer Realitäten. Dabei eint die CFOs vor allem eines: die Unsicherheit. 

Aktuell größte Sorgen von CFOs

  1. Volatilität (83 %)
  2. Regulierungs- und Bürokratiekosten (79 %)
  3. Protektionismus (77 %)
  4. Cyberangriffe (55 %)
  5. Absatzeinbrüche (50 %)
  6. Steigende Personalkosten (48 %)

83 % der befragten CFOs bereiten die anhaltende wirtschaftliche Volatilität die meisten Sorgen. Das verwundert auch nicht, betrachtet man die Nachrichtenlage allein der vergangenen Wochen: Mögliche Zollkonflikte, politische Konflikte im Gazastreifen und Iran, der Ukrainekrieg. All dies kann sich erheblich auf den Unternehmensalltag auswirken.

Das sind jedoch nicht die einzigen Sorgenkinder von CFOs. Auch Regulierungs- und Bürokratiekosten (79%) sowie fortschreitender Protektionismus (77%) machen die Aufgaben von CFOs alles andere als einfach.

Auch der Fachkräftemangel bleibt im Hintergrund ein drängendes Thema, das strategische Personalplanung erschwert und Kosten weiter antreibt. In Kombination mit globalen Unsicherheiten und steigender Regulierung wächst der Druck auf CFOs, neue Wege zu finden – etwa durch Digitalisierung, Automatisierung und flexible Finanzstrategien.

Steuerliche Entlastungen gefordert

Die Finanzchefs erhoffen sich auch Entlastungen durch die neue Bundesregierung. Doch was erwarten sie konkret? Laut den Studienergebnissen:

  • Steuerliche Entlastungen (62 %)
  • Bürokratieabbau (59 %)
  • Senkung der Energiekosten (50 %)
  • Verbesserte Infrastruktur (40 %)
  • Nachhaltige Transformation der Wirtschaft (39 %)

Aktuelle Pläne der Regierung

Die Bundesregierung hat aktuell einige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Im Bundestag wurde am 26. Juni 2025 der Entwurf für das Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland verabschiedet. Darin enthalten sind u.a. ein Investitions-Booster (verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten), die schrittweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes und eine niedrigere Besteuerung bei Thesaurierung. Das Gesetzgebungsverfahren soll noch vor der Sommerpause abgeschlossen werden. 

In Diskussion ist außerdem nun noch die Senkung der Stromsteuer. Noch wird darum gestritten, für wen alles die Entlastung gewährt werden soll. Derzeit sehen die Pläne für den Bundeshaushalt eine Senkung für Industrieunternehmen sowie die Land- und Forstwirtschaft vor. 

Die Bundesregierung hat außerdem vor, rund 166 Milliarden Euro in die Infrastruktur zu investieren. Vor allem Bahnstrecken und Autobahnbrücken sollen damit saniert werden. Doch auch die Digitalisierung der Bahn soll vorangetrieben werden. 

Strategische Investitionspolitik und Resilienzstrategien

Es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell sich – zumindest teilweise - die Hoffnungen der CFOs erfüllen. Die steuerlichen Maßnahmen sind für Unternehmen bereits in näherer Zukunft interessant. CFOs sollten daher bei anstehenden Investitionen mögliche Abschreibungen prüfen. So können ggf. Steuerbelastungen bereits für das Jahr 2025 deutlich gesenkt werden. Eine Senkung der Stromsteuer könnte die deutsche Industrie ebenfalls zeitnah deutlich entlasten. Unternehmen sollten das politische Geschehen und gesetzliche Änderungen genau beobachten – und parallel ihre eigenen Resilienzstrategien weiterentwickeln.


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Schlagworte zum Thema:  CFO , Kosten , Steuern
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