Deutliche Korrektur im Finance-Arbeitsmarkt nach Rekordhoch
Nachfrage nach allen Positionen gesunken
Die Zahl der Stellenausschreibungen für Finance-Fachkräfte ist im 2. Quartal 2024 für alle untersuchten Positionen gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Auch in den Vorjahren gab es im 2. Quartal häufig Einbrüche zu verzeichnen. Die beiden größten Anstiege gab es diesmal bei den folgenden zwei Positionen:
- Tax-Manager: -82Prozentpunkte auf 285 % (367 % in Q1/2024)
- Compliance-Manager: - 71 Prozentpunkte auf 219 % (290 % in Q1/2024)
Allerdings machen diese beiden Berufe nur einen kleinen Teil der Stellenangebote im Bereich Finance aus. Veränderungen der absoluten Werte wirken sich daher prozentual deutlich stärker aus als bei den anderen Berufen.
Ebenfalls einen großen Rückgang verzeichnete die Nachfrage nach Wirtschaftsprüfern (- 46 Prozentpunkte auf 159 %). Auch die Nachfrage nach Controllerinnen und Controllern ist mit einem Minus von 45 Prozentpunkten auf 88 % stark gesunken. Da auf die Controllerinnen und Controller die meisten Finance-Stellenanzeigen entfallen, wirkt sich diese Veränderung stark auf den Gesamtindex aus.
Entwicklung in Branchen ebenfalls durchgängig negativ
Die Negativentwicklung setzt sich auch in allen analysierten Branchen fort: Überall sind die Index-Werte im Vergleich zum Vorquartal gesunken.
Die stärksten Rückgänge gab es bei:
- Freiberuflichen Dienstleistern (- 58 % auf 75 %),
- in der IT-Branche (- 55 Prozentpunkte auf 224 %) und
- im verarbeitenden Gewerbe (- 53 Prozentpunkte auf 68 %)
Im Vorjahresvergleich liegen die meisten Funktionen noch im Plus
Bei den Positionen zeichnet sich im Vergleich zum 2. Quartal 2023 kein einheitliches Bild in der Fachkräftenachfrage ab. Folgende Positionen werden mehr gesucht:
- Wirtschaftsprüfer: +27 Prozentpunkte auf 159 Prozent
- Buchhalter (gesamt): +27 Prozentpunkte auf 156 Prozent
- Tax Manager: +18 Prozentpunkte auf 285 Prozent
- Compliance Manager: +13 Prozentpunkte auf 219 Prozent
- Risikomanager: +6 Prozentpunkte auf 105 Prozent
Gesunken ist der Bedarf an diesen Berufen:
- Controller: -13 Prozentpunkte auf 140 Prozent
- Finanzanalysten: -9 Prozentpunkte auf 88 Prozent
Im Vergleich zum Vorjahresquartal gibt es in der Branchenbetrachtung sowohl Zuwächse als auch Rückgänge: Gestiegen ist die Nachfrage in folgenden Bereichen:
- Finanzdienstleister: +86 Prozentpunkte auf 182 Prozent
- IT: +79 Prozentpunkte auf 224 Prozent
- Personaldienstleister: +16 Prozentpunkte auf 182 Prozent
- Freiberufliche Dienstleister für Unternehmen: +5 Prozentpunkte auf 75 Prozent
Im Handel wird das Niveau des Vorjahresquartals erreicht (-1 Prozentpunkt auf 108%). Lediglich Versicherungen (-15 Prozentpunkte auf 74%) und das verarbeitende Gewerbe (-15 Prozentpunkte auf 68%) erfahren eine nennenswerte Reduzierung.
Erläuterung des Hays Fachkräfte-Index
Der Hays Fachkräfte-Index basiert auf einer quartalsweisen Auswertung der Index Internet und Mediaforschung GmbH für Hays. Einbezogen werden Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen, der Tageszeitungen und des Business-Netzwerks XING. Sämtliche Positionsbezeichnungen gelten grundsätzlich für alle Geschlechter.
Bis zum 4. Quartal 2021 bildete das 1. Quartal 2015 den Referenzwert von 100. Seit dem 1. Quartal 2022 zeigt der Fachkräfte-Index die prozentuale Veränderung zum Ausgangswert vom 1. Quartal 2015 an. Ebenso erfolgt die Darstellung nicht mehr in Tabellen, sondern in Liniendiagrammen.
Lesebeispiel: Für Finanzanalysten wurden im 1. Quartal 2015 587 neue Positionen veröffentlicht. Dieser Wert entspricht dem Ausgangswert von 0. Inzwischen ist der Bedarf an Finanzanalysten stark gestiegen. Ein Wert von über 100 % bedeutet, dass der Bedarf an Finanzanalysten um mehr als 100 % angestiegen ist.
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