Entwicklung und Umsetzung von Strategien stellen eine signifikante Investition in die Zukunftssicherung eines Unternehmens dar. Doch welcher Ressourceneinsatz ist hier zweckmäßig? Diese Frage wurde auf der Jahreskonferenz Strategisches Management aus verschiedenen Perspektiven diskutiert und beantwortet.  

Gute Strategiearbeit ist ein schmaler Grat

Auf der einen Seite steht eine unsystematische, von Intuition und Opportunitäten geleitete Strategiearbeit durch wenige Top-Führungskräfte. Die Gefahr der Selbstüberschätzung und verpasster Anpassung an Marktentwicklungen ist häufige Folge dieses Vorgehens. Auf der anderen Seite steht ein intensiver, viele Mitarbeiter bindender Strategieprozess. Die Gefahr der bürokratischen Selbstbeschäftigung ohne spürbaren Mehrwert ist eminent.

Viele Fragen zur individuellen Konzeption

Auf der Suche nach dem richtigen Vorgehen für das eigene Unternehmen stellt sich eine Vielzahl an Detailfragen, u. a.:

  • Wann ist es ausreichend im „kleinen Kreis“ Strategien zu entwickeln und wann sollten möglichst viele Sichtweisen eingebunden werden?
  • Welche Strategieinstrumente sind notwendig, welche eher Kür?
  • Wie viel Kraft sollte in die Analyse gesteckt werden, wie viel in die Strategieableitung?
  • Welche Aspekte sollten pragmatisch angegangen werden, wo braucht es ausgeprägtes strategisches Denken?
  • Wovon hängen die Entscheidungen für die eine oder andere Vorgehensweise ab (Unternehmensgröße? Branche? Führungskultur? Anteilseigner? etc.)?

Diese und weitere Fragen zur Strategiearbeit werden in der Praxis nicht immer ausreichend reflektiert. So sollte die 13. Jahreskonferenz Strategisches Management Impulse für die Weiterentwicklung der eigenen Strategiearbeit liefern.

Dr. Oliver Greiner, Partner und Leiter Competence Center Strategy & Sales von Horváth & Partners, freute sich rund 150 Teilnehmer in Stuttgart begrüßen zu können.

Konzepte und Erfahrungsberichte

Die sieben Referenten der Konferenz gaben den Teilnehmern einen umfangreichen und detaillierten Einblick in ihre Strategiearbeit. Folgende Redner präsentierten ihre aktuellen Themen:

  • Zeit für Strategiearbeit: “TUI Strategic Planning” - wie TUI strategische Alternativen über die Verankerung einer strategischen und wertorientierten Diskussionskultur schafft (Lars Schäfer, Group Strategy & Development, TUI AG)
  • Analytik und Intuition im strategischen Management: Kritische Anmerkungen und Handlungsempfehlungen (Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert, Professor für Betriebswirtschaftslehre, Universität Hamburg)
  • Die Bedeutung von Strategiearbeit für ein Online-Unternehmen (Christian Maar, Vorsitzender der Geschäftsführung, Immonet GmbH)
  • Strategieentwicklung und Prozesssicht - Strategische Entwicklungsprozesse der JOB AG (Dr. Michael Giebel, Leiter Strategie-, Organisations- und Qualitätsmanagement, JOB AG Personaldienstleistungen AG)
  • Die Balance zwischen Intuition und Analytik in der Strategiearbeit (Dr. Thomas Ruttmann, Abteilungsleiter Unternehmensentwicklung, Wintershall Holding GmbH)
  • Vom Mittelständler zum Global Player - Neue Anforderungen an die Strategiearbeit (Andreas Rau, Unternehmensbereichsleiter Corporate Unit Controlling, Leiter Strategiebüro, PHOENIX CONTACT GmbH & co. KG)
  • Strategiearbeit 2020! Ein Blick in die Zukunft (Tim Wolf, Leiter Strategic Management & Business Modelling, Horváth & Partner GmbH) 

In den folgenden Tagen finden Sie zu jedem dieser Vorträge eine ausführliche Berichterstattung.

Gelungene Austauschplattform für Strategen

Die Weitergabe von Erfahrungen und konkreten Arbeitsweisen gab den Anwesenden die Möglichkeit Impulse und Handlungsempfehlungen für ihr eigenes Unternehmen mitzunehmen.

„Die Vorträge im Plenum ermöglichen eine gute Standardbestimmung der eigenen Strategiearbeit. Die Gespräche und der Austausch mit den anderen Teilnehmern generieren wichtige Impulse“ so Rico Gast (Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Teilnehmer Jan Wehking (Deutsche Bahn) stellte zudem fest, dass die Konferenz „wie immer eine gute Mischung aus Branchen, Mittelstand / Großkonzern, Praktikern / Forschung und Theoretikern“ bot. Und  Gürkan Karakas (Robert Bosch GmbH) ergänzte, dass es alles in allem eine „erfrischende Konferenz war! Der Bogen zwischen Analyse und Intuition in der Strategiearbeit wurde pragmatisch und verständlich rübergebracht.“

Hier geht's zur Bilderserie "Zwischen Analytik und Intuition — wie erfolgreiche Unternehmen ihre Strategie ausrichten"