Wie der Mittelstand M&A-Transaktionen finanziert

Ein Unternehmen kann insbesondere durch Übernahmen wachsen. Doch diese M&A-Deals müssen auch finanziert werden können. Für den Mittelstand gilt es hier, einige Hürden zu überwinden.

Durch Firmenübernahmen oder auch Fusionen können neue Chancen auf dem Markt wahrgenommen werden. Das hat auch der Mittelstand bereits für sich entdeckt. Immer mehr Unternehmen versuchen, auf diese Weise zu expandieren und sich noch stärker gegenüber Wettbewerbern zu positionieren.

M&A-Aktivitäten bringen jedoch einige Herausforderungen mit sich (vgl. News „Welche M&A-Aktivitäten Mittelständler planen“). Ein entsprechender Deal muss insbesondere auch finanziert werden können. Doch für mittelständische Unternehmen ist die Finanzierungssituation häufig alles andere als einfach. Eine aktuelle Studie zeigt, wie Mittelständler versuchen, Unternehmenswachstum zu finanzieren.

Die Mittelstandsstudie M&A 2023

Die „ Mittelstandsstudie M&A 2023“ wurde vom Bundesverband Mergers & Acquisitions gem. e.V.  gemeinsam mit seinem Publikationsorgan M&A REVIEW im Rahmen der „Mittelstandsinitiative M&A“ in Zusammenarbeit mit der University of Bristol Business School erstellt. Die Studienergebnisse wurden erstmalig auf der Veranstaltung „Shift & Change 2023 – Der BM&A Mittelstandstag“ am 23. Mai präsentiert. Über 100 Teilnehmer (N = 135) wurden befragt.

Finanzierung im Mittelstand

Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer sind eigenkapitalfinanziert oder greifen auf Kapital von Universalbanken zurück. Doch verfügen sie über so viele Mittel, dass auch M&A-Aktivitäten finanziert werden können?

Cash-Flow reicht für Wachstumspläne häufig nicht aus

Im Idealfall können Unternehmen durch das operative Geschäft so viele Mittel generieren, dass ausreichend Liquidität vorhanden ist, um Investitionen zu tätigen. Doch das Umfrageergebnis zeigt, dass bei etwas mehr als 60 Prozent der Umfrageteilnehmer die generierten Cash-Flows nur bedingt für die Markt-Expansion ausreichen. Und 60 Prozent verdeutlichen, dass sie nur bedingt über ausreichend frei-verfügbare finanzielle Mittel verfügen. Die Cash-Flow-Situation lässt demnach in vielen Unternehmen keine großen Sprünge zu.

Für Kreditwürdigkeitsprüfungen braucht es Sicherheiten

Bleibt also der Weg zur Bank? Auch hier zeigen sich Schwierigkeiten: Lediglich rund die Hälfte der Unternehmen verfügt über ausreichende Sicherheiten, beispielsweise für eine Kreditwürdigkeitsprüfung. Bedenkt man, dass auch Banken immer restriktiver vorgehen bei der Kreditvergabe (vgl. zum Beispiel Kreditmarktstudie 2023 der Beratungsgesellschaft Ernst & Young), stellt sich die Frage, wie mittelständische Unternehmen ihre Wachstumspläne finanzieren können. Mit anderen Worten: Auch der Zugang zu Fremdkapital ist alles andere als einfach.

Position im Vergleich zu Wettbewerbern

Betrachtet man die Ergebnisse zu Cash-Flows und Sicherheiten, stellt sich die Frage: Wie gut stehen die Unternehmen generell im Vergleich zu ihren stärksten Wettbewerbern da?

Jedes zweite Unternehmen stuft sich als besser oder deutlich besser im Hinblick auf Umsatz- und Marktanteilentwicklung ein. Etwas weniger optimistisch sehen die Umfrageteilnehmer ihre Position bei der operativen Marge und Synergierealisierung.

In der Kundenbindung sehen sich über 60 Prozent der Befragten in einer besseren Position als ihre stärksten Konkurrenten. Und bei der Gewinnung neuer Kunden ist rund die Hälfte von sich überzeugt.

Fazit

M&A-Aktivitäten sind für das Unternehmenswachstum auch im Mittelstand ein wichtiger strategischer Hebel. Doch zahlreiche Stolpersteine, wie fehlende Finanzierungsmöglichkeiten, erschweren es vielen Firmen, diese Wege konsequent zu beschreiten.

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