Trendanalysen in Strategieprozess integrieren

Strategen stehen in der Verantwortung, bereits heute relevante Trends zu erkennen, die ihr Unternehmen morgen tiefgreifend prägen werden. Doch wie kann die Trendanalyse erfolgreich in den Strategieprozess integriert werden? Antworten sowie zukunftsweisende Impulse bot die 15. Jahreskonferenz Strategisches Management.

Zukunftsbilder für die Strategie von morgen erarbeiten

Verpasste Trends sind keine Seltenheit in Unternehmen. Die Vergangenheit zeigt, dass zahlreiche Unternehmen jeglicher Größe und Branche Trends verschlafen haben. Dabei ist diese Aufgabe auch nicht einfach. Aus unsicheren Trends müssen Zukunftsbilder erarbeitet und Rückschlüsse auf das eigene Unternehmen gezogen werden:

  • Welche Strategie- und Geschäftsmodellbestandteile sollten bewahrt werden?
  • Welche sollten „schöpferisch zerstört“ und neu gestaltet werden?
  • Wie lässt sich die Brücke vom Trend zur Strategie schlagen?
  • Wie können Strategen bereits heute Entscheidungen vorbereiten, um tiefgreifende und nachhaltige Entwicklungen erfolgreich zu meistern?
  • Schlussendlich: Wie können Strategen weiter sehen und früher handeln?

Diese und weitere Fragen wurden auf der 15. Jahreskonferenz Strategisches Management diskutiert und beantwortet. Dr. Oliver Greiner, Dr. Tim Wolf  sowie Christiane Wilkins aus dem Competence Center Strategy, Innovation & Sales von Horváth & Partners freuten sich, mehr als 160 Teilnehmer in Stuttgart begrüßen zu dürfen.

„Mit dem Thema haben wir einen Nerv der Strategen getroffen - fast jedes Unternehmen muss sich derzeit mit massiven Veränderungen auseinandersetzen und Antworten finden. Dies verdeutlicht die ausverkaufte Veranstaltung. „Den Teilnehmern boten nicht nur die Vorträge, sondern auch der Austausch unter den Besuchern neue Impulse“, so Konferenzleiter Dr. Tim Wolf.

Dabei nahmen auch neue Trends Einzug in die Konferenzgestaltung. So nutzten die Teilnehmer ein zur Verfügung gestelltes iPad, um an einer TED-Befragung teilzunehmen, alle relevanten Informationen und Unterlagen einzusehen und untereinander Networking zu betreiben. Zudem konnten sie während der Konferenz ihre Gedanken und Eindrücke auf Twitter mit dem Hashtag #jksm15 teilen.

Vielfalt bei Themen und Teilnehmern

Redner und Teilnehmer bildeten wieder eine breite Mischung aus verschiedenen Branchen und Unternehmen − von Großkonzernen mit klassischen Strategieprozessen über kleinere und flexiblere Firmen bis hin zu Gründern mit starkem Innovationsbezug. Jeder Teilnehmer brachte seine Ideen und Herausforderungen aus der Strategiearbeit im eigenen Unternehmen mit.

Sieben Referenten aus der Wirtschaft sowie ein Mentaltrainer gaben den Teilnehmern einen umfangreichen und detaillierten Einblick in ihre Ansätze:

  • Tesla Motors − Ein Unternehmen des 21. Jahrhunderts (Philipp Schröder, Country Director − Germany & Austria, Tesla Motors GmbH)
  • Tradition − Trends − Strategische Geschäftsentwicklung (Daniel Behres, Director Corporate Strategy & New Business, RECARO Holding GmbH)
  • Strategien für die Zukunft: Energiewende. Sicher. Machen. (Dr. Susan Hennersdorf, Executive Vice President Vertrieb, Marketing & Operations, EnBW Energie Baden-Württemberg AG)
  • Vom Trend zur Strategie – weiter sehen, früher handeln (Dr. Sylvie Römer, Principal, Leiterin Markets & Innovations, Competence Center Strategy, Innovation & Sales
    Horváth & Partner GmbH)
  • Eine Landkarte auf dem Weg in die Zukunft (Marcus Getta, Leiter Innovationsmanagement, Thüga Aktiengesellschaft)
  • Eine Branche im Umschaltspiel – aus der Defensive in die Offensive (Ralph D. Martens, Leiter Strategie, DekaBank Deutsche Girozentrale)
  • Offen für Neues: Erfolg beginnt im Kopf (Thomas Baschab, Mentaltrainer, Thomas Baschab mentaltraining)

In den folgenden Tagen finden Sie zu jedem der Vorträge einen ausführlichen Bericht im Rahmen dieser Serie.

TED-Ergebnisse: Klare Schwächen im Trendmanagement

Anhand einer die Konferenz begleitenden TED-Abstimmung wurde die Expertenmeinung der Teilnehmer zu den Stärken und Schwächen des aktuellen Trendmanagements in den Unternehmen abgefragt. Dabei zeichnete sich eine klare Tendenz ab: Während die allgemeine Trenderkennung zufriedenstellend beurteilt wurde, zeigten sich klare Schwächen bei der Identifikation zukünftiger Kundenbedürfnisse sowie bei der Übersetzung von Trends in konkrete Geschäftsmodelle und Maßnahmen. Zudem wurde auch die dafür notwendige Kultur der schöpferischen Zerstörung als Schwachstelle ausgemacht.

Networking und Inspiration unter Strategen

Die weitergegebenen Erfahrungen, konkreten Arbeitsweisen sowie der interaktive und inspirierende Vortrag des Mentaltrainers boten den Teilnehmern die Möglichkeit, Impulse und Handlungsempfehlungen für ihr eigenes Unternehmen mitzunehmen.

In den Pausen hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich fachlich und persönlich mit anderen Teilnehmern auszutauschen. Beim Probesitzen im ausgestellten Tesla Model S sowie beim Abschlagüben am Golfsimulator konnten sie zudem in lockerer Atmosphäre neue Kontakte knüpfen und bestehende Kontakte vertiefen. Auch der Austausch mit den Ausstellern bot neue Impulse für die eigene Strategiearbeit.

Dr. Tim Wolf
Schlagworte zum Thema:  Strategisches Management, Strategieprozess