Budgets für den KI-Einsatz

KI in Unternehmen: Mehr Investitionen, steigende Effizienz, neue Gefahren


KI: Mehr Investitionen, steigende Effizienz, neue Gefahren

Künstliche Intelligenz (KI) steht 2025 bei vielen Unternehmen an erster Stelle auf der Agenda. Die Budgets steigen deutlich – mit klaren Effizienzzielen und messbarem Einfluss auf Personalstrukturen. Gleichzeitig birgt KI neue Risiken: Cyberangriffe von außen mithilfe der Technologie nehmen zu.

KI ist auf der Managementagenda vieler Unternehmen auf Platz 1 geklettert. Der Technologie wird viel zugetraut: Mehr Effizienz, weniger personeller Aufwand – und deshalb nehmen auch viele Betriebe mehr Geld in die Hand, um den KI-Einsatz voranzutreiben.

KI-Budgets steigen deutlich

Für Investitionen in KI räumen viele Unternehmen derzeit mehr Budgets ein. Eine Studie der Beratungsgesellschaft Horváth zeigt für 2025, dass Industrieunternehmen 21 Prozent mehr in KI investieren wollen und Dienstleister rund 9 Prozent. Investitionen in KI-Technologie liegen branchenübergreifend im Schnitt bei 0,5 Prozent des Gesamtumsatzes 2025. Dabei ist der Anteil in Service-Unternehmen 0,2 Prozentpunkte höher als beim produzierenden Gewerbe.

Doch womit werden die Budgeterhöhungen gerechtfertigt? Laut Horváth werden nun strategische Ziele verfolgt: "Während es in den vergangenen zwei Jahren noch viel um das Ausloten der KI-Potenziale und der Realisierung erster Mehrwerte ging, sind die mit dem KI-Einsatz verfolgten Ziele der Unternehmen jetzt deutlich konkreter: es geht um die Neugestaltung von Prozessen mit KI, um substanzielle Effizienzsteigerung zu realisieren", sagt Matthias Emler, Partner bei der Managementberatung Horváth und Leiter des Bereichs AI, BI & Data.

Effizienzgewinne und Personaleinsparungen

Die Unternehmen erwarten durch den Einsatz von KI spürbare Effizienzsteigerungen in nahezu allen Funktionsbereichen. Diese Effekte sollen nicht nur Kosten senken, sondern auch dazu beitragen, knappe Fachkräfte gezielter für wertschöpfende Aufgaben einzusetzen.

Erwartete Effizienzsteigerungen nach Bereichen

  • IT & Digitalisierung (+ 16 Prozent Effizienz)
  • Sales & Marketing (+ 14 Prozent)
  • Finance & Controlling (+ 13 Prozent)
  • HR (+ 12 Prozent)
  • Research & Development (+ 11 Prozent)

Mit den geplanten Effizienzsteigerungen gehen jedoch auch Personaleinsparungen einher. Allein im Bereich IT & Digitalisierung könnte jede sechste Stelle wegfallen. Und auch in den anderen Bereichen werden mindestens 10 Prozent Einsparungen geplant.

Wo KI Aufgaben übernimmt, liegt es an den Fachkräften, die Veränderungen in ihrem Arbeitsalltag aktiv zu begleiten. Freie Ressourcen können auf neue Art und Weise, wertschöpfend, eingesetzt werden. Das macht auch vor Führungskräften nicht halt: "Führungskräfte waren von Effizienzpotenzialen durch Digitalisierung in den letzten beiden Jahrzehnten kaum betroffen. Die Möglichkeiten durch KI ändern dies. Die Rollen und Tätigkeiten von Führungskräften werden sich ändern, und sie sind gut beraten, den Wandel proaktiv mitzugestalten", sagt Matthias Emler.

Wo KI bereits zum Einsatz kommt

Bisher wird KI insbesondere bei internen Prozessen eingesetzt. Rund ein Viertel der Befragten haben hier in Verwaltung und operativen Betrieb entsprechende Lösungen eingeführt und weitere 20 Prozent planen dies. Doch in anderen Bereichen steht der KI-Einsatz noch am Anfang, wie Produkte & Dienstleistungen oder Performance Management.

Rein technische Integration reicht nicht aus

Die Studienergebnisse zeigen, dass sich viele Unternehmen von einem KI-Einsatz viel versprechen. Doch damit Erfolge erzielt werden können, müssen verschiedene Aspekte beachtet werden. Es reicht nicht aus, KI technisch einzuführen. Der Wandel muss strukturell und prozessual begleitet werden. Auch die Mitarbeiter müssen miteinbezogen werden.

KI sollte auch nicht glorifiziert werden: Fehlen Know-how und Ansprechpartner, ist der Einsatz auch mit Risiken verbunden. Zudem kann KI von Kriminellen auch gezielt gegen Unternehmen eingesetzt werden, wie eine weitere Studie zeigt.

KI wird auch zur Bedrohung

Erschreckend viele Unternehmen mussten auch bereits die Erfahrung machen, dass KI zur Bedrohung werden kann. In einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC stellten 67 Prozent der Sicherheitsverantwortlichen fest, dass generative KI die Angriffsfläche für Cyberangriffe deutlich vergrößert hat. Neun von zehn deutschen Unternehmen wurden in den vergangenen drei Jahren bereits Opfer von Datendiebstahl und -missbrauch. Dabei sorgte auch KI für erhebliche Angriffe. Welche Risiken laut der PwC-Studie besonders kritisch betrachtet werden, zeigt folgende Tabelle:


Cybersicherheit: Risiken durch KI

  • KI-basierte Malware (53 Prozent)
  • Angriffe auf die Lieferkette (51 Prozent)
  • Deepfakes (41 Prozent)

Einsatz braucht Know-how und klare Zuständigkeiten

KI von außen kann also mit Cyberrisiken einhergehen. Doch auch im internen Gebrauch sehen Sicherheitsverantwortliche Probleme: In der PwC-Studie bemängeln die Befragten mangelndes Wissen (44 Prozent) im Zusammenhang mit KI, unklare Verantwortlichkeiten (41 Prozent) und fehlende Budgetpriorität (38 Prozent).

Fazit: Chancen nutzen und Risiken managen

KI ist längst kein Experimentierfeld mehr - Unternehmen erhöhen 2025 massiv ihre Budgets, um Effizienz zu steigern und Prozesse zu optimieren. Gleichzeitig werden Stellen abgebaut und neue Risiken wie KI-basierte Cyberangriffe bestehen. Der KI-Einsatz stellt Unternehmen vor Grundsatzentscheidungen: Für ein erfolgreiches KI-Management müssen Organisation, Prozesse und Mitarbeitende von Beginn an einbezogen werden. Nur so lassen sich Chancen nutzen und Gefahren minimieren – ein zentraler Punkt für Controlling- und Managementverantwortliche.

Das könnte Sie auch interessieren:

Innovatives Reporting: Wann Power Pivot an seine Grenzen stößt – und Python die bessere Lösung ist

Zwischen Vision und Praxis: Wie KI das Reporting verändert


0 Kommentare
Das Eingabefeld enthält noch keinen Text oder nicht erlaubte Sonderzeichen. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe, um den Kommentar veröffentlichen zu können.
Noch keine Kommentare - teilen Sie Ihre Sicht und starten Sie die Diskussion