ICV Newcomer Award 2022: Preisträger

Der ICV Newcomer Award 2022 wurde an Ayse Kötemen vergeben. In ihrer Untersuchung hat sie die zentralen Herausforderungen für eine erfolgreiche Implementierung von Predictive Analytics-Anwendungen im Controlling herausgearbeitet. Die Plätze 2 und 3 gingen an Kea Wassermann und Frederick Thönig

Erster Platz: Ayse Kötemen

Ayse Kötemen

Ayse Kötemen ist Absolventin der Universität Duisburg-Essen (Mercator School of Management). Mittlerweile arbeitet sie als Fachgebietsleiterin "Finanzen & Beschaffung" am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper.

Ihre Arbeit trägt den Titel "Einsatz von Predictive Analytics im Controlling – Eine empirische Analyse". Ausgangspunkt für die Arbeit sei die Erkenntnis gewesen, dass etliche Projekte im Controlling im Bereich Predictive Analytics (PA) scheitern, berichtete Kötemen bei ihrer Präsentation, die sie wie die beiden weiteren Finalist:innen im Rahmen der ICV Herbsttagung CCS Controlling Competence Spaces hielt.

Herausforderungen für den Einsatz von Predictive Analytics

Kötemen betonte, dass hierbei gerade PA-Anwendungen für das Controlling eine große Chance bieten, den Anstieg der Massendaten durch Big Data erfolgreich zu verarbeiten und damit eine verbesserte, weil datengetriebene, Entscheidungsunterstützung des Managements zu ermöglichen. Ayse Kötemen untersuchte die Ursachen für den hohen Grad des Scheiterns dieser Anwendungen im Controlling. Dabei ermittelte sie als zentrale Herausforderungen

  • unzureichende Datenqualität,
  • mangelndes Know-how im Bereich Predictive Analytics sowie
  • fehlende Unterstützung durch das Top-Management.

Die Auszeichnung wurde virtuell vom stellvertretenden ICV-Vorstandsvorsitzenden Matthias von Daacke überreicht. In seiner Laudatio hob er das außerordentliche Engagement der Preisträgerin hervor: Ayse Kötemen hat 193 hochwertige Beobachtungen für ihre empirische Analyse herangezogen.

Ayse Kötemen habe mit ihren Erkenntnissen klare Handlungsanweisungen geschaffen, damit eine erfolgreiche Implementierung von Predictive Analytics im Controlling gelingen kann, lobte Matthias von Daacke die Preisträgerin. Die Abschlussarbeit wurde von Prof. Dr. Marc Eulerich begleitet.

Zweiter Platz: Kea Wassermann

Kea Wassermann

Der zweite Platz ging an Kea Wassermann von der Graduate School der Nordakademie. Mittlerweile ist Kea Wassermann als Commercial Policy & Pricing Officer Health Systems bei Philips GmbH Market DACH tätig. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat sie das Controlling selbst als zu untersuchendes Objekt in den Mittelpunkt gestellt und damit einen ganz neuen Blickwinkel entwickelt.

Kea Wassermann hat die Frage untersucht, inwiefern das menschliche Informationsverhalten Entscheidungsvorbereitung und Entscheidungsprozesse beeinflusst. In der umfassenden Recherche hat sie für ihre qualitativ-empirische Studie etliche kognitive Verzerrungen ausgemacht, für deren Überwindung sie ein Debiasing-Maßnahmen-Konzept vorlegt. So beispielsweise die "Junior speaks first"-Idee: Demnach äußert im Meeting die Person mit dem niedrigsten Status ihre Meinung zuerst. Außerdem stellt Kea Wassermann Entscheidungsbäume vor, die helfen, Komplexität zu reduzieren und Entscheidungsprozesse zu formalisieren. Ihre Arbeit enthält etliche weitere Tipps und Tricks.

"Sicherlich werden wir darüber in dem einen oder anderen Journal noch lesen!", freute sich ICV Geschäftsführerin Carmen Zillmer als Laudatorin über die gelungene Mischung aus Theorie und Praxisbezug der Arbeit mit dem offiziellen Titel "Rationalitätssicherung im Controlling unter besonderer Berücksichtigung von kognitiven Verzerrungen und Debiasing-Maßnahmen". Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Hanno Drews begleitet.

Dritter Platz: Frederick Thönig

Frederick Thönig

Der dritte Platz ging an Frederick Thönig, Absolvent der CBS International Business School in Mainz. Er befasste sich in seiner Masterarbeit mit dem Thema "Effizienzsteigerung im Debitorenmanagement mithilfe von Robotic Process Automation: Eine Prozessanalyse am Beispiel der Reiss Kälte-Klima GmbH & Co. KG". So hat Thönig im Rahmen eines induktiven Vorgehens überprüft, inwieweit RPA-Automation als Softwaretool zur Effizienzsteigerung im Finanzbereich beiträgt. Er knüpft mit seiner Thesis an Arbeiten der ICV Fachkreise Working Capital Management sowie Robotic Process Automation (RPA) an. Seine Arbeit wurde von Prof. Dr. Mike Schulze begleitet. Heute ist Frederick Thönig kaufmännischer Leiter bei der Reiss Kälte-Klima GmbH & Co.KG.

Christina Keindorf hielt die Laudatio für Frederick Thönig und berichtete, dass die hohe Praxisnähe der Ausarbeitung die Jury begeistert habe: "Jeder Controlling-Mitarbeiter kann daraus direkt Handlungsbedarf schlussfolgern und Umsetzungen in die Wege leiten!"

Preisverleihung fand online statt

Der ICV Newcomer Award ist neben dem ICV Controlling Excellence Award der zweite renommierte Preis, den der ICV jährlich vergibt und ist mit 4.000 Euro dotiert. Der Preis wird von Haufe und der Haufe Akademie gesponsert. Mit diesem Preis soll der akademische Nachwuchs im Controlling gefördert werden und zudem dazu beitragen, innovative und praktikable Ideen von der Hochschule in die Controllingpraxis zu transferieren und damit einer breiten Controllerschaft zugänglich zu machen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Hinweis: Preisverleihungen 2023

Bewerbungen für den ICV Newcomer Award 2023 können bis 15.5.2023 eingereicht werden. Mehr Informationen zu den Anmeldungen finden Sie hier.

Informationen zur Teilnahme am Wettbewerb um den ICV Controlling Excellence Award 2023 finden Sie hier