Mangelnde Transparenz in der IT-Organisation wird insbesondere bei Shared Service Centern und Outsourcing-Partnern beklagt.

Ein bedeutendes Handlungsfeld des CIO ist die Gestaltung der Lieferfähigkeit seiner Organisation. Äußere Einflüsse wie volatile Märkte oder technologische Innovationen führen zu immer höheren Anforderungen an Agilität und Flexibilität, während sich durch neue Sourcing-Optionen erweiterte Möglichkeiten bieten. Hinzu kommen in vielen Märkten steigende oder sich schnell ändernde regulatorische Anforderungen, auf die reagiert werden muss.

Wichtigste Studienergebnisse
Bei der organisatorischen Ausgestaltung der Lieferfähigkeit – man spricht oft auch vom „Target Operating Model“ (TOM) – werden die grundsätzliche Make-or-Buy-Entscheidung sowie deren Umsetzung in der eigenen Organisation, in Shared Service Centern und/oder Outsourcing-Modellen betrachtet. Die befragten Unternehmen bewerten die Make-or-Buy-Strategie als wichtigen Hebel für den Gesamterfolg der IT (Vgl. Abb.5): Knapp 60% der Top-Performer bewerten diesen Punkt als erfolgskritisch. Die überwiegende Mehrheit der Befragten arbeitet darüber hinaus bereits in Konstellationen mit Shared Service Centern (77%) oder Outsourcing-Partnern (84%).

Nur knapp jeder Fünfte hat einen vollständigen Blick auf alle Service Level Agreements seiner Outsourcing-Partner, 75% der Befragten verfügen über keine vollständige zentrale Steuerung ihrer IT-Risiken. Die genannten Punkte spiegeln sich auch in der Einschätzung der Steuerbarkeit der IT-Organisation wieder – nur jeder 20. Befragte schätzt, dass das IT-Management in der Lage ist, Probleme schnell zu adressieren und Lösungen zu entwickeln (S. Abb. 6).

Lösungsansätze
Unsere Erfahrungen zeigen, dass das Target Operating Model strikt an den strategischen Leitlinien ausgerichtet sein sollte – sowohl an der Unternehmens- als auch der IT-Strategie –, aber auch die operativen Restriktionen berücksichtigen muss. Darüber ist es in vielen Fällen sinnvoll, den gesamten organisatorischen Rahmen bzw. die gesamte IT-Wertschöpfungskette zu betrachten, nicht nur Ausschnitte. Es gilt genau abzuwägen, für welche Services die Leistungserbringung sinnvoller im Haus erfolgt und welche fremdvergeben werden können. Die Detaillierung und neutrale Bewertung unterschiedlicher TOM-Szenarien ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor.

Ist – unter anderem auf Grundlage der IT-Wertschöpfungskette – ein Sourcing-Modell festgelegt, können die einzelnen Komponenten in ein Organisations- und Steuerungsmodell überführt werden. Die Ergebnisse der Expertenbefragung zeigen, dass gerade fehlende Transparenz eine effektive Steuerung der IT-Organisation erschwert oder verhindert.

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