Digitalisierung und Nachhaltigkeit – passt das zusammen?

Der IT-Dienstleister DATEV ist auf den Zug der Digitalisierung aufgesprungen und richtet sich neu aus. Dafür hat die DATEV die Nachhaltigkeitsstrategie 2025 entwickelt. Mit dem Nachhaltigkeitscheck steuert das Controlling die Einhaltung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Vorgaben.

Die digitale Transformation ist eines der bedeutendsten Themen der Zukunft. Damit auch Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte davon profitieren können, begleitet die DATEV ihre Kunden ganzheitlich auf diesem Weg, so Claudia Maron, Leiterin für Betriebswirtschaft der DATEV.

„Think big and act small“

Mit der Digitalisierung werden sich die Aufgaben eines Steuerberaters drastisch verändern. Die klassische Arbeitsweise „Ein Mandant kommt zu seinem Steuerberater ins Büro und bespricht vor Ort die Unterlagen und das weitere Vorgehen.“ wird es kurz- bis mittelfristig nicht mehr geben. Der Großteil des Datenaustauschs findet bereits heute nicht mehr direkt statt, sondern wird in einer sogenannten Cloud, einem virtuellen Speicherplatz, zusammengetragen und abgelegt. Auch die DATEV hat eine eigene Cloud entwickelt, in der sie beispielsweise Geschäftsbücher, Lohnerfassung und Unternehmenskennzahlen speichert. Dabei wurde die Serverkapazität ins Rechenzentrum verlegt. Effektivität wird dabei durch das TC garantiert. Außerdem werden die Großrechner mit Ökostrom betrieben und zusätzlich „eingehaust“, um Luftverwirbelungen zu vermeiden.

Strategie DATEV 2025 – innovativ und integrativ

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Ressourcen zu schonen. In der Strategie DATEV 2025 ist die Tripple Bottom Line mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen verankert. Das Unternehmen steht dabei

  • für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung,
  • für Umweltschutz als Managementaufgabe und
  • für den Einsatz für Mitarbeiter und Gesellschaft.

Ein Aspekt ist dabei die Ermöglichung von Bildung und lebenslangem Lernen. Claudia Maron nannte dazu, dass die DATEV mit einem „Gedankenlabor“ ein Unternehmen im Unternehmen hat. Mitarbeiter können in dem Startup Ideen äußern, Innovationen anstoßen und ihren Gedanken für Veränderung und Verbesserung freien Lauf lassen.

Besonders wichtig sei es der DATEV allerdings die soziale Säule der Nachhaltigkeit zu verwirklichen, da 70% der täglichen Arbeit mit Menschen einhergehe. Nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter stehen dabei im Mittelpunkt. Als Verknüpfung von Team Building und Umweltschutz können diese beispielsweise an der Aktion „Dünenreinigung“ teilnehmen. Außerdem wird jährlich ein bestimmtes Kontingent an karitative Projekte gespendet.

Controlling versteht sich als Cockpit

Nachhaltige Unternehmenspolitik kommt allerdings ohne Kennzahlen nicht aus. Das Controlling versteht sich dabei als Cockpit, von wo aus das ganze Unternehmen gesteuert wird. Die Referentin stelle in diesem Zusammenhang die „Checkliste Nachhaltigkeit“ vor, die

  • transparent,
  • innovativ,
  • einfach,
  • flexibel und
  • nachvollziehbar

sein soll. Der Nachhaltigkeitscheck wird dabei in die Dimensionen

  • ökonomisch (Kundensicht, Effizienzsteigerung, Innovationsfähigkeit),
  • ökologisch (Energieverbrauch, Ressourcenverbrauch, Digitalisierung) und
  • sozial (Image und Reputation, Arbeitgeberattraktivität, Diversity)

aufgespalten. Erstmals eingesetzt wurde die Checkliste im Februar 2017. Sie dient der DATEV beispielsweise dazu, Bedürfnisse der Kunden zu verbessern oder das Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig zu gestalten (s. Abb. oben).

Externe Kennzahlen im Berichtswesen sind genauso wichtig wie interne

Bisher ist die Veröffentlichung eines Integrated Reports in Deutschland nicht verpflichtend. Trotzdem fügt die DATEV ihren Geschäfts-, Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht zusammen, statt einzelne Berichte herauszubringen. Der Integrated Report umfasst alle Kriterien des Nachhaltigkeitsberichtes, so auch die CSR-Anforderungen an KMUs. Die Implementierung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex, kurz DNK, ist dabei selbstverständlich. Dieser umfasst 20 Kriterien für Ökologie, Ökonomie und Soziales. Diese Bestimmungen gibt die DATEV auch an ihre Lieferanten weiter und macht so ebenfalls die Lieferkette transparent und vergleichbar.

Zusammenfassend hielt Maron fest:

  • Zukunft gestalten heißt für uns vorangehen.
  • Digitalisierung ist für die DATEV keine Technik- oder Systemfrage, sondern Einstellungssache.
  • Der Weg der DATEV unterscheidet sich von anderen durch Werteorientierung und Nachhaltigkeit.