Gender: Frauen bewerben sich nicht auf männliche Stellen

In einer Stellenausschreibung darf man nicht nur Männer oder nur Frauen ansprechen. Das ist arbeitsrechtlich nicht zulässig. Doch das muss man auch gar nicht. Denn Frauen fühlen sich bereits bei manchen der gewünschten Eigenschaften nicht angesprochen, wie eine Studie zeigt.

Auch wenn sich gesellschaftlich einiges verändert hat, überdauern manche Stereotypen vor allem bei Frauen. Und so fühlen sie sich von bestimmten Begriffen in Stellenausschreibungen angesprochen und von anderen nicht. Sind im Text überwiegend „männliche“ Attribute genannt, bewerben sich deutlich weniger Frauen auf die Stelle. Den Männern scheint es dagegen nur um die Stelle zu gehen. Sie lassen sich von keinem Wort abschrecken.

Zielstrebig und selbstständig wirkt männlich

Zu den Wörtern, die Frauen von einer Bewerbung abhalten, zählen:

  • zielstrebig,
  • durchsetzungsstark,
  • selbstständig,
  • offensiv und
  • analytisch,

so das Ergebnis einer Studie der TU München mit rund 260 Teilnehmern.

Verantwortungsvoll und kontaktfreudig empfinden sich Frauen

Angesprochen fühlen sich Frauen dagegen von Begriffen, wie

  • engagiert,
  • verantwortungsvoll,
  • gewissenhaft und
  • kontaktfreudig.

Frauen trauen sich weniger Führungskompetenz zu

Frauen reagieren nicht nur auf Eigenschaftswörter anders als Männer, sondern sie trauen sich auch weniger zu, wie eine Studie aus den USA zeigt. Bei der allgemeinen Kompetenz, der Produktivität und der Effizienz fallen die Bewertungen gleich aus. Geht es allerdings um Führungskompetenz trauen sich Frauen weniger zu als ihre männlichen Kollegen. Auch in Amerika scheinen Klischees noch Wirkung zu zeigen.

Bei der Formulierung der Stellenausschreibung die Wörter mischen

Wer eine Stelle zu besetzen hat, sollte schon bei der Formulierung der Ausschreibung darauf achten, dass das Profil ausgewogen formuliert ist. Sonst könnte es passieren, dass sich Frauen nicht angesprochen fühlen und auf eine Bewerbung verzichten, obwohl sie vielleicht die besseren Kandidaten wären.

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