
In Sachen Sicherheit hat WhatsApp nachgerüstet. Nachrichten lassen sich nun verschlüsseln. Doch wie sieht es sonst mit dem Datenschutz aus? Experten sehen ihn kritisch und raten Unternehmen, besser auf WhatsApp zu verzichten.
Eins vorneweg: Die private Nutzung von WhatsApp ist unkritisch. Denn im rein privaten Bereich unterliegt die Verarbeitung personenbezogener Daten nicht den Regeln des Bundesdatenschutzgesetzes. Anders ist das jedoch bei beruflicher Nutzung.
WhatsApp - was ist das Problem aus Datenschutzsicht?
Das Problem beim Datenschutz ist die Übertragung von Kontaktdaten bei WhatsApp aus dem Adressbuch der Nutzer an den Dienstanbieter. Diese Praxis verstößt gegen das europäische Datenschutzrecht und ist strafbar.
Verstoß gegen Datenschutz erfolgt wissentlich
Wer WhatsApp nutzt, erlaubt dem Messenger-Dienst auf die Daten aller Kontakte zuzugreifen, die auf dem Handy gespeichert sind. Doch die Personen hinter den Kontaktdaten haben nicht zugestimmt, dass ihre Daten zu WhatsApp gelangen. Somit handelt es sich hier um einen Verstoß gegen den Datenschutz, der von den Nutzern wissentlich in Kauf genommen wird.
Strafe für Datenschutzverstoß kann hart ausfallen
Auch beim gemischten beruflichen und privaten Einsatz von WhatsApp greift das Datenschutzrecht. Die zuständigen Datenschutzbehörden können dann gegen ein Unternehmen und eventuell den Nutzer vorgehen.
Und eine Strafe wegen des Verstoßes gegen den Datenschutz kann hart ausfallen. Deshalb ist der Einsatz von WhatsApp für die berufliche Kommunikation eher nicht geeignet.
Verzicht auf WhatsApp möglich? Stellen Sie folgende Fragen im Betrieb
- Kennen Ihre Mitarbeiter das Datenschutzrisiko, dass mit der beruflichen Nutzung von WhatsApp verbunden ist?
- Welche Vorteile bringt Ihnen WhatsApp bei der Kommunikation mit Kollegen, Kunden oder Geschäftspartnern?
- Wie können Sie mit herkömmlichen bzw. Datenschutz konformen Kommunikationsformen gleiche oder ähnliche Vorteile erreichen?
Was ist Schatten-IT und wie lässt sich das verhindern?
Geschützte IT-Umgebungen in Unternehmen schränken die Mitarbeiter oft ein. Allerdings wissen sich die meisten zu helfen und greifen auf Lösungen zurück, die sie privat nutzen. Und das ist gefährlich!
Und wie schaut es mit der Datensicherheit mit Alternativen aus? Zum Beispiel mit Threema? Auch hier wird das Adressbuch wohl ausgelesen, aber nicht in die USA, sondern in die Schweiz übertragen.
Würde mich über eine Antwort sehr freuen!