Persönliche Schutzausrüstung für Elektriker: Was gehört dazu?

Persönliche Schutzausrüstungen zum Schutz vor Körperdurchströmung und Störlichtbögen sind zwingend notwendig für sicheres Arbeiten an und in der Nähe elektrischer Anlagen. Wann eine elektrisch isolierende Schutzkleidung getragen werden muss und woraus sie besteht, erfahren Sie hier.

Welche Schutzkleidung gibt es für Elektriker?

Schutzkleidung für Elektriker gibt es hauptsächlich, wenn man in höheren Spannungsbereichen arbeitet, also im Kilovolt-Bereich. Zusammengefasst ist dies in der DIN VDE 0680.  Das nennt sich dann „alles isolierende Persönliche Schutzausrüstung“.

Die Schutzkleidung hat den Zweck, eine Isolierschicht zu bilden, die eine Berührung zwischen dem Körper und den unter Spannung stehenden Teilen verhindert. Die Kleidung muss zudem schwer entflammbar sein, da Fachkräfte grundsätzlich durch Lichtbogenbildung gefährdet sind. Daher unterscheidet man zwischen

  • PSA zum Schutz vor Körperdurchströmung wie zum Beispiel isolierende Handschuhe, Ärmel, antistatische Schutzbekleidung, Schuhe, Helme, und
  • PSA zum Schutz vor Störlichtbögen. Sie besteht aus Gesichtsschutz, Handschutz und Bekleidung.

Wichtig ist, dass die Kleidungsstücke einen Baumwollanteil von mindestens 35 Prozent haben. Dieser verhindert im Fall einer Verbrennung das Weiterbrennen.

Was gehört zur PSA Elektro?

Zur PSA Elektro gehören ableitende, isolierende Schuhe. Diese werden zum Beispiel im Bereich der Surface Mounted Devices getragen. Das sind elektronische Bauteile, die schon durch kleinste statische Aufladungen zerstört werden. Hier ist wichtig, ESD (Electro Static Discharge)-Schuhe zu tragen. Bei der Herstellung von solchen Produkten muss auf die Unversehrtheit der empfindlichen elektronischen Bauteile geachtet werden, da sonst ein fehlerhaftes Produkt hergestellt wird.

ESD-Sicherheitsschuhe sind daher zwingend notwendig bei Arbeiten mit magnetischen Datenträgern oder elektronischen Bauteilen, wie z.B. in Forschungseinrichtungen, der Industrie oder in der Herstellung. Um den Träger zu schützen, müssen sie elektrisch isoliert sein, das heißt, der Schuh muss die elektrisch leitende Verbindung verhindern. Ziel ist, den Stromfluss durch den Körper in Richtung Erde möglichst gering zu halten.
Handschuhe, die bei unter Spannung stehenden Teilen verwendet werden, gehören ebenfalls zur PSA Elektro. Bei elektrischen Anlagen nutzt man Anzüge und Ganzkörperanzüge. Bei größeren Spannungen werden Helme mit einer Art Sichtschutz vor dem Gesicht verwendet, um Spannungsausschläge oder auch Lichtbögen, die bei höheren Spannungen entstehen können, zu verhindern.

Ausrüstung für Arbeiten an elektrischen Anlagen unter Spannung?


Es ist hier extrem wichtig, isolierte Werkzeuge, Schutzvorrichtungen und Erdungsstangen sowie die Schutzbekleidung zu benutzen. Diese muss in regelmäßigen Abständen durch eine Elektrofachkraft überprüft werden, in der Regel jedes Jahr; bei isolierenden Handschuhen sind es alle sechs Monate. Darüber hinaus muss die PSA vor jeder Benutzung auf augenfällige Mängel untersucht werden.

Die Art der Prüfungen beinhaltet zum einen die Einhaltung der elektrotechnischen Regeln und Einhaltung der Grenzwerte, zum anderen die Kontrolle auf äußerlich erkennbare Schäden und Mängel der PSA und Geräte.

Grundsätzlich gilt: Bei Arbeiten an elektrotechnischen Anlagen gibt es immer fünf Sicherheitsregeln, die beachtet werden müssen:

  1. Freischalten: Das heißt, dass die Anlage spannungsfrei geschaltet wird, also Stecker ziehen, Not-Aus-Sicherungsschalter.
  2. Anlage gegen Wiedereinschalten sichern.
  3. Mit einem Messgerät überprüfen, ob die Anlage spannungsfrei ist und auch keine Restspannung mehr vorhanden ist.
  4. Erden und Kurzschließen der Anlage, sodass keine Spannung mehr fließen kann.
  5. Nebenstehende Anlagen müssen abgeschrankt oder abgedeckt werden.

Die Persönliche Schutzausrüstung ist in diesem Szenario ganz unten angesiedelt. Meistens kommt es zu Unfällen, weil die genannten Sicherheitsregeln nicht befolgt wurden. Trotzdem ist das Tragen der PSA unerlässlich.