IFA-Umfrage zeigt: Manipulationsgeschehen hält an
Trotz verstärkter Aufmerksamkeit und der Integration des Themas in Richtlinien, Verordnungen und Normen sind Arbeitsunfälle aufgrund von Manipulationen an Schutzeinrichtungen immer noch Realität. Um ein genaueres Bild des aktuellen Manipulationsgeschehens zu erhalten, hat das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zwischen 2020 und 2022 eine umfassende Online-Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen dazu beitragen, das Verständnis für die aktuelle Situation zu vertiefen und praxisnahe Lösungsansätze zu entwickeln um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern.
Keine Toleranz für Manipulation
Die Umfrage zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten Manipulationen nicht toleriert. Dennoch geben mehr als die Hälfte an, dass in ihren Betrieben bereits Manipulationen an Schutzeinrichtungen stattfanden. Eine positive Entwicklung sehen jedoch viele in den letzten 10 Jahren, wobei die Hälfte der Befragten eine Verringerung des Manipulationsgeschehens bemerkt.
Ursachen für Manipulationen
Etwa ein Viertel der Maschinen in den befragten Betrieben zeigt Manipulationen an Schutzeinrichtungen. Die häufigsten Gründe für Manipulationen sind Störungssuche, -beseitigung und Reparaturarbeiten. Besonders in Branchen wie der Holz- und Metallverarbeitung ist die Manipulationsrate hoch.
Vorgesetze wissen von Manipulationen
Viele Befragte berichten von manipulationsbedingten Unfällen oder Beinaheunfällen in ihren Betrieben. Über die Hälfte gibt an, dass Vorgesetzte von Manipulationen wussten. Auch Hersteller spielen eine Rolle, wobei einige Mitarbeitende schon bei der Inbetriebnahme Schutzeinrichtungen manipulieren.
Schutzmaßnahmen gegen Manipulationen
Die Befragten sehen intelligente Schutzeinrichtungen als wirksamste Maßnahme zur Verhinderung von Manipulationen. Aber auch ein klares Bekenntnis der Geschäftsführung gegen Manipulationen und eine verstärkte Berücksichtigung des Themas in Schulungen und Unterweisungen werden als wichtig erachtet. Umfrageergebnisse verdeutlichen die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Verhinderung von Manipulationen an Schutzeinrichtungen. Technische Innovationen, klare Unternehmensrichtlinien und eine konsequente Schulung der Mitarbeitenden sind entscheidend, um Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Hier finden Sie den Bericht der DGUV zum Download.
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