Unternehmenskultur und betriebliche Gesundheitspolitik

Die Herausforderung, das Unternehmen stressfest zu machen, kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn dies als Teil der betrieblichen Unternehmenskultur verankert wird.

Unternehmensgrundsätze festlegen

Unternehmenswerte, die in Leitbildern kommuniziert werden und die den Beitrag der Beschäftigten zum Unternehmenserfolg herausstellen, unterstützen eine Vertrauenskultur in der Organisation. Sie fördern über ihre sinnstiftende Funktion die Identifikation und das Engagement der Beschäftigten. Unabhängig davon, ob ein Unternehmen solche Leitsätze hat oder nicht, ist zu empfehlen, die Grundsätze der Luxemburger Deklaration der Europäischen Union durch die Unternehmensleitung unterschreiben zu lassen und damit eine Selbstverpflichtung einzugehen.

Mit der Unterschrift unter diese Grundsätze der Luxemburger Deklaration spricht jede Unternehmensleitung eine anspruchsvolle Selbstverpflichtung aus, die sie bindet und die dann im Folgenden mit der Umsetzung von Strukturen und Maßnahmen belegt werden muss.

Erste Schritte zur konzeptionellen Gesundheitsförderung

  • Strategieorientierter Ansatz: Ein Konzept zur betrieblichen Gesundheitsförderung unter Einschluss der Verbesserung der psychischen Faktoren stellt den Verbesserungsprozess gesundheitsrelevanter Arbeitsbedingungen in den Mittelpunkt. Kombiniert werden einerseits Prinzipien von Projektmanagement und Organisationsentwicklung und andererseits Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wie z. B. der Arbeitszeit oder familiengerechter Betreuungsmodelle. Das bedeutet, dass alle Entscheidungsträger im Unternehmen eingebunden sind und die Organisation in Struktur und Ausrichtung auf ein „Gesundes Unternehmen“ hin ausgerichtet ist.
  • Maßnahmenorientierter Ansatz: Im Gegensatz dazu wäre ein Maßnahmenansatz ein Einzelfallprojekt, wie z. B. neue Schichtarbeitsmodelle. Dies wäre für eine einzelne betroffene Gruppe von Mitarbeitern sicherlich wichtig, aber das Signal für die Gesamtbelegschaft „Wir leben eine gesunde Unternehmenskultur“ wäre nicht ersichtlich.

Einzelmaßnahmen machen noch kein strategisches Konzept

Der Top-Down Ansatz, d. h. die Verankerung der Gesundheitsziele im Leitbild oder in den Führungsgrundsätzen und damit in der obersten Führungsebene, ist entscheidend für das ganzheitliche Gelingen eines Gesundheitsmanagements. Der Start mit Einzelmaßnahmen ist zwar hilfreich, führt aber i. d. R. nicht zu einem ganzheitlichen strategischen Konzept.