Qualitätskriterien betriebliche Gesundheitsförderung

Durch die Corona-Pandemie hat das Betriebliche Gesundheitsmanagement zeitweise an Priorität verloren, wodurch deutlich weniger Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung stattgefunden haben. Der Bedarf an Angeboten und das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung und der Belegschaft sind hingegen gestiegen. Doch was ist bei der Wahl der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Betrieb zu beachten?

Die Haufe Redaktion sprach mit den BGM-Experten und Dozenten Anke Mächler und Sascha Tetzlaff von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und BSA-Akademie über die Bedeutung von Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung und welche Kriterien bei der Wahl von Maßnahmen entscheidend sind.

Haufe Online Redaktion: Als wie wichtig erachten Sie ein Betriebliches Gesundheitsmanagement – gerade seit der Corona-Pandemie? Ist das Thema Gesundheit infolge der Pandemie in den Fokus gerückt?

Anke Mächler: Das Bewusstsein für den Wert der Gesundheit hat sich deutlich verändert. Viele Unternehmen haben erkannt, dass gesundheitsförderliche Maßnahmen sowohl vor Ort als auch für Mitarbeiter im Homeoffice, z.B. in Bezug auf Wertschätzung und Wohlbefinden am Arbeitsplatz beitragen und aufgrund der Zunahme an Krankheitstagen im Bereich Rücken und Psyche notwendig sind.

Haufe Online Redaktion: Im Online-Seminar werden Sie auf Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung eingehen. Können Sie bereits Beispiele für entsprechende Maßnahmen nennen?

Sascha Tetzlaff: Es geht vor allem um Maßnahmen, die auf die Verhältnisse (Ergonomie am Arbeitsplatz, Gestaltung der Arbeitsplätze, Verpflegungsangebote) abzielen, aber auch die Verhaltensebene berücksichtigen (Kurse, aktive Pausen, Gesundheitstage, Impulsvorträge, Rückencoaching am Arbeitsplatz). Diese können sowohl digitale als auch analoge Bestandteile beinhalten.

Haufe Online Redaktion: Welche Faktoren sind für die Wahl einer Maßnahme entscheidend und warum scheitern Unternehmen bei der Umsetzung oder Durchführung von Maßnahmen?

Anke Mächler: Kritische Erfolgsfaktoren sind häufig die mangelnde Orientierung an den Bedürfnissen der Zielgruppe und die entsprechende Kommunikation. Dazu gehören auch Zeit, Inhalt und Zugangswege zu den Maßnahmen. Wichtig ist auch die Möglichkeit der Teilhabe durch die Beschäftigten und die Berücksichtigung von Verhalten und Verhältnissen am Arbeitsplatz. Die Legitimation durch die Führungsebene und die systematische Vorgehensweise sind weitere Erfolgsfaktoren.

Haufe Online Redaktion: Kann man empirisch festlegen, welche Maßnahmen zum Erfolg im Unternehmen führen oder gibt es hierzu Studien, die den Erfolg belegen?

Sascha Tetzlaff: Hier werden hauptsächlich die Studien aus den iga-Reporten herangezogen, die einen Return on Investment von 1:2,7 im Durchschnitt aufzeigen. Wichtig ist grundsätzlich die regelmäßige Erhebung der Kennzahlen, um eine Messbarkeit sichtbar machen zu können. Dies kann aber nur mit einer Definition des „Erfolgs“, also einer klar definierten Zielsetzung der Maßnahmen, erfolgen.

Haufe Online Redaktion: Sind Sie der Meinung, dass mit Hilfe eines BGM die Fluktuationsrate in Unternehmen reduziert werden und die Mitarbeiterzufriedenheit insgesamt gefördert werden kann?

Anke Mächler: Der Erfolg eines BGMs hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Arbeitgeberattraktivität und das Image eines Unternehmens können durch BGM-Maßnahmen auf alle Fälle verbessert werden, wenn die entsprechenden Maßnahmen als Wertschätzung und nicht als „Alibi“ seitens der Beschäftigten wahrgenommen werden.

Kostenloses Online-Seminar

Das Online-Seminar „Qualitätskriterien für Anbieter von Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung“ stellt dar:

  • welche Arten von Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung es auf dem bestehenden Markt gibt,
  • welche Maßnahmen sich als am geeignetsten erwiesen haben,
  • welche Qualitätskriterien Maßnahmen erfüllen sollten,
  • wie geeignete Anbieter durch eine zielführende Akquise gefunden werden können,
  • woran man einen geeigneten Anbieter erkennt,
  • wie ein Erstgespräch gestaltet werden kann,
  • welche Rolle der GKV-Leitfaden und das Präventionsgesetz spielen und
  • welche steuerlichen bzw. finanziellen Aspekte bei der Auswahl eine Rolle spielen.

Termin: 22.03.2023 um 13:30 Uhr, Dauer ca. 90 Minuten

Anmeldung unter Haufe Online Training.