Home-Office: Die Flexibilität hat ihre Grenzen

Sich den Fahrtweg ins Büro sparen und in den eigenen vier Wänden in Ruhe arbeiten. Davon träumen 30 % der Arbeitnehmer. Und 10 % arbeiten bereits zumindest gelegentlich zu Hause. Doch die Vorteile der Flexibilität kommen nur zum Tragen, wenn Grenzen eingehalten werden.

Damit die Arbeit im Home-Office reibungslos und sicher abläuft, müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bestimmte Regeln des Arbeitsschutzgesetzes bzw. der Arbeitsstättenverordnung berücksichtigen. Denn im Büro zu Hause gelten die gleichen Vorgaben wie im Büro im Betrieb.

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Risiken und Gefahren am Arbeitsplatz sind zu beurteilen

Der Arbeitgeber ist verantwortlich für die Sicherheit und Gesundheit seiner Mitarbeiter. Um die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können, muss er wissen, wo Risiken und Gefahren lauern. Dafür muss er eine Gefährdungsbeurteilung durchführen und diese dokumentieren – und zwar auch im Home-Office in den privaten vier Wänden des Arbeitnehmers. Dazu muss der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber oder dessen Vertreter – wie einer Fachkraft für Arbeitssicherheit oder dem Betriebsarzt – Zutritt zu seiner Wohnung gewähren.

Eine Gefährdungsbeurteilung ist auch in der Privatwohnung durchzuführen

Es gibt in Deutschland keinen gesetzlichen Anspruch aufs Arbeiten im Home-Office. Haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer über die Möglichkeit der Arbeit zu Hause geeinigt, müssen sie u. a. folgende Punkte beachten:

  • Bei der beruflichen Tätigkeit im Home-Office gilt grundsätzlich der volle Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.
  • Der Arbeitgeber muss die Gefährdungen und Belastungen – auch psychische – am Arbeitsplatz Home-Office ermitteln und dokumentieren.
  • Dem Arbeitgeber muss zur Gefährdungsbeurteilung der Zutritt in die private Wohnung gewährt werden.

Arbeiten zu Hause muss sicher und ergonomisch erfolgen

  • Im Home-Office sind die gleichen sicherheitstechnischen und ergonomischen Standards wie in einem Büro im Betrieb einzuhalten.
  • Für die tägliche Arbeit mit einem Notebook muss der Arbeitgeber einen externen Bildschirm und eine externe Tastatur zur Verfügung stellen.
  • Auch Arbeitsmittel wie Drucker oder Aktenvernichter müssen vom Arbeitgeber bereitgestellt und regelmäßig geprüft und gewartet werden.

Die Arbeit sollte klar vom Privaten und der Freizeit getrennt sein

  • Um erfolgreich und gesund im Home-Office arbeiten zu können, empfiehlt sich eine klare Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsplatz.
  • Ruhe- und Pausenzeiten sollten bewusst eingeplant werden. Der Arbeitgeber hat auf die gesetzlichen Bestimmungen hinzuweisen und muss auf das Einhalten der Zeiten bestehen.