Knieschmerzen verhindern - aber wie?

Dass Knien oder Hocken belasten ist klar. Aber auch Kälte oder Zugluft sowie Nässe und Feuchtigkeit können sich ungünstig auf die Kniegesundheit auswirken.
Kniebeschwerden hängen eng mit den ausgeübten Berufen zusammen
Besonders betroffen von Knieproblemen sind Beschäftigte in Agrarberufen. In Verwaltungs- bzw. qualifizierten kaufmännischen Berufen, in denen für die Knie ungünstige Körperhaltungen eher selten vorkommen, treten Knieschmerzen dagegen deutlich weniger auf.
Je häufiger aber unter ungünstigen Körperhaltungen und Arbeitsbedingungen gearbeitet werden muss, desto häufiger treten Knieschmerzen auf.
Mit dem Alter nehmen die Knieschmerzen zu
Die Daten der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 wurde für das Faktenblatt 17 " Achtung bei kniender oder hockender Körperhaltung - Knieschmerz in der Erwerbsbevölkerung" ausgewertet.
Durchschnittlich 21 % der Befragten klagen über Knieschmerzen. Aber auch 2 % der Manager arbeiten regelmäßig in für die Knie ungünstigen Körperhaltungen, bei den Beschäftigten in Agrarberufen sind es allerdings 40 %. Weitere Ergebnisse:
- Männer sind von Knieproblemen etwas häufiger betroffen als Frauen.
- Mit dem Alter nehmen Knieschmerzen um rund 10 % zu.
- Knieschmerzen können ein Zeichen für eine Fehl- oder Überbelastung des Kniegelenks sein.
- Knieschmerzen sind oft Vorboten von Abnutzungserscheinungen wie z. B. einer Kniegelenksarthrose.
Beschäftigte und Unternehmer können etwas zur Kniegesundheit beitragen
Um die Knie zu schonen, sollte man auf folgende Punkte achten:
- Übergewicht vermeiden,
- sich gesund ernähren,
- in der Freizeit knieentlastende, muskelstärkende sportliche Aktivitäten betreiben,
- nicht länger als 1 Stunde pro Tag auf den Knien oder in der Hocke arbeiten,
- regelmäßiges Heben und Tragen schwerer Lasten vermeiden oder reduzieren,
- Hilfsmittel einsetzen, wie z. B. spezielle Geräte zum Aufbringen von Bodenkleber im Stehen.
Knieschmerzen bei Beschäftigten vermeiden
Für den Arbeitgeber ist außerdem wichtig zu wissen:
- Bei der Gefährdungsbeurteilung sind ungünstige Körperhaltungen zu untersuchen, zu bewerten und wenn notwendig zu verändern.
- Beschäftigte, die pro Tag länger als 1 Stunde kniende oder hockende Tätigkeiten verrichten, haben das Recht auf eine Beratung durch den Betriebsarzt.
- Nach Erkrankungen des Kniegelenks muss der Arbeitsgeber dem Beschäftigten eine Wiedereingliederung nach den gesetzlichen Vorgaben ermöglichen.
Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung - körperliche Beschwerden vermeiden
Eine alter(n)sgerechte Gestaltung der Arbeit zielt darauf ab, die Anforderungen der Arbeit und die Bedürfnisse einer alternden Belegschaft aufeinander abzustimmen.
Aufbauend auf Analyseergebnissen zur demografischen Situation im Unternehmen können mit Maßnahmen der Arbeitssystemgestaltung und der Betriebsorganisation Defizite reduziert werden. Gleichzeitig erreicht man damit eine Verbesserung der Zukunftsfähigkeit, da ebenfalls die gesundheitliche Entwicklung der jüngeren Beschäftigten in den Blick genommen wird.
Mehr Informationen dazu bietet der Haufe-Fachbeitrag: "Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung".
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