Corona-Krisenmanagement: Empfehlungen fürs Gesundheitswesen

Die Corona-Pandemie stellt vor allem für das Gesundheitswesen eine große Herausforderung dar. Ob Beatmungsgeräte, ausreichend Personal oder wirtschaftliches Überleben – manchmal braucht es zentrale Koordination, ein anderes Mal schnelles und unbürokratisches Handeln.

Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat Empfehlungen zum Corona-Krisenmanagement im Gesundheitswesen formuliert. Letztendlich gehe es darum, den rapiden Anstieg an Corona-Erkrankungen zu brechen, die Volkswirtschaft nur vorübergehend zu bremsen und die Bevölkerung gegen den Virus zu immunisieren. Ziel müsste eine stabile gesunde Gesellschaft und eine stabile Volkswirtschaft sein.

Empfehlungen mit Fokus auf die medizinische Seite

  • Die Versorgung der Patienten muss sich konsequent am Bedarf ausrichten.
  • Neben den Intensivbetten mit Beatmungsgeräten müssen ausreichend Klinikbetten für schwere, aber nicht intensivpflichtige Erkrankungsfälle eingerichtet werden.
  • Die Krankenhäuser sind mit zusätzlichen Beatmungsgeräten auszustatten etwa aus Beständen der Bundeswehr oder des Katastrophenschutzes.
  • Zum Schutz der Ärzte und Pflegekräfte ist für ausreichend Material zu sorgen.

RWI empfiehlt weniger Bürokratie in der Krisenzeit

Das RWI empfiehlt, bürokratische Hemmnisse unbürokratisch zurückzuschrauben.

  • Das Vergaberecht für die Herstellung von medizinischem Material sollte ausgesetzt werden.
  • Das Arbeitszeitrecht für Krankenhauspersonal sollte befristet ausgesetzt werden.
  • Ärzte sollten vor Ort eigenverantwortlich und ausschließlich anhand von medizinischen Kriterien entscheiden können, wer wie behandelt wird.

So lässt sich das Personal aufstocken

Um die Versorgung der Patienten in den Krankenhäusern sicherzustellen, braucht es mehr medizinisches Personal. Hier empfiehlt das RWI:

  • Teilzeitkräfte als Vollzeitkräfte einzusetzen.
  • Eltern aus der Elternzeit zu holen.
  • Fachkräfte aus anderen Bereichen oder Personal aus Rehabilitationskliniken umzulenken.
  • Medizinstudenten bei der intensivmedizinischen Betreuung unterstützend einzusetzen.
  • Freiwillige anzuwerben und einzusetzen.

Krankenhäuser müssen liquide bleiben

So wie für andere Unternehmen ist die Corona-Krise auch für Krankenhäuser eine wirtschaftliche Belastung. Hier muss sicher gestellt sein, dass die Liquidität kurzfristig gesichert wird. Zudem, so das RWI, sollten die Kosten für ärztliches und pflegerisches Personal, das über Leasingfirmen eingesetzt wird, in voller Höhe refinanziert werden.

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