Wie geht es den Arbeitnehmern im Homeoffice?
Aktuell arbeiten laut dem Digitalverband Bitkom 45 % aller Beschäftigten in Deutschland dauerhaft oder zeitweise im Homeoffice. Während es im Frühjahr 2020 für viele überraschend kam und die neue Arbeitsform erst einmal etabliert werden musste, ist inzwischen eine gewisse Routine eingekehrt. Doch es gibt auch Bereiche, in denen sich eine Verschlechterung durch das ständige Arbeiten von zu Hause aus bemerkbar macht.
In diesen Bereichen ist soweit alles in Ordnung
Eine repräsentative Befragung des Projekts für psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) zeigt,
- dass die Beschäftigten im Durchschnitt mental stabil sind.
- Zudem empfinden weiterhin rund 9 %, dass es ihnen psychisch besser geht, als vor der Pandemie.
- Und die befragten Beschäftigten schätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit wieder höher ein als vor knapp einem Jahr.
Veränderungen zum Schlechteren
Negative Veränderungen zeigen sich bei folgenden Aspekten:
- 14,5 % gaben bei der psyGA-Befragung an, dass sich ihr psychisches Wohlbefinden deutlich verschlechtert habe.
- Das „Wir-Gefühl“ für das berufliche Team ist im Vergleich zum März 2020 merklich gesunken.
- Mehr Beschäftigte als im Frühjahr sagen, dass sie wieder eine höhere Arbeitsbelastung wahrnehmen.
So können Unternehmen ihre Beschäftigten im Homeoffice unterstützen
Rund 64 % gaben bei der dritten Runde der Befragung im Dezember an, dass sie sich vom Arbeitgeber sehr gut unterstützt und zur Situation informiert fühlen. Das ist wichtig für die Arbeit zu Hause. Darauf sollten Führungskräfte auch weiterhin achten:
- Machen Sie deutlich, wie notwendig oder wichtig die Aufgabe ist, die der Mitarbeiter erledigt.
- Signalisieren Sie Arbeitsplatzsicherheit und berichten Sie darüber, wie sich das Unternehmen um Unterstützung bemüht.
- Kommunizieren Sie alle Vorgänge transparent.
- Vermitteln Sie den Beschäftigteten im Homeoffice Wertschätzung.
- Fragen Sie regelmäßig nach, wie es Ihren Mitarbeitern geht und wo sie sich konkret Unterstützung wünschen.
Das „Wir-Gefühl“ braucht jetzt Aufmerksamkeit
Vor allem im Bereich des Wir-Gefühls machen sich deutliche Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Im März 2020 gaben noch 50 % an, dass die den Zusammenhalt im Team spüren. Bei der Umfrage im Dezember waren es nur noch 26 %. Hier müssen sich Geschäftsleitung und Führungskräfte bei allen Herausforderungen, die sie im Kerngeschäft zu bewältigen haben, überlegen, wie sie ihre Mitarbeiter zurück „ins Boot“ holen bzw. „an Bord“ halten können. „Unternehmen sind jetzt gut beraten, in das „Wir Gefühl“ ihrer Beschäftigten zu investieren“, so Health, Sozial- und Präventivmediziner Prof. Joachim Fischer. Und weiter: „Bleiben Sie am Puls Ihrer Beschäftigten. Dabei helfen Befragungen, wie zum Beispiel das psyGA-Benchmark und Analysetool.“
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