Rz. 41

ESRS E5-2 betrifft die Berichterstattung zu Maßnahmen zur Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft und die internen Ressourcen (in der deutschen Sprachfassung untechnisch als "Mittel" bezeichnet), die für die Umsetzung dieser Maßnahmen eingesetzt werden. Hierdurch sollen die bereits eingeleiteten sowie die geplanten Maßnahmen zur Erreichung der internen Vorgaben und Zielsetzungen erkennbar werden.

 

Rz. 42

Bei der Berichterstattung ist gem. ESRS E5.19 den in ESRS 2 MDR-A definierten Prinzipien zu folgen. ESRS 2.68 formuliert die Offenlegung der folgenden Angaben zu eingeleiteten und geplanten Maßnahmen:

  1. eine Übersicht der wesentlichen, in der Berichtsperiode umgesetzten sowie für die Zukunft geplanten Maßnahmen, deren erwartete Wirkung und, soweit relevant, wie deren Umsetzung zum Erreichen der Vorgaben und Ziele beiträgt;
  2. den Gegenstand der wesentlichen Maßnahmen, z. B. in Bezug auf den Umfang der Maßnahmen, betroffene Regionen in der Wertschöpfungskette und, soweit relevant, betroffene Stakeholder-Gruppen;
  3. die zeitliche Dimension, in der die einzelnen wesentlichen Maßnahmen umgesetzt werden sollen;
  4. soweit relevant, wesentliche Maßnahmen und deren Ergebnisse, die der Abmilderung von wesentlichen negativen Auswirkungen der Geschäftsaktivitäten dienen;
  5. soweit relevant, quantitative und qualitative Angaben zum Fortschritt der geplanten Maßnahmen sowie der Maßnahmenpläne vorangehender Perioden.
 

Rz. 43

SAP stellt im integrierten Bericht des Jahres 2022 in tabellarischer Form die eingeleiteten Maßnahmen und Initiativen zur Vermeidung von Restmüll im eigenen Geschäftsbetrieb dar. Die Übersicht enthält sowohl umgesetzte als auch geplante Maßnahmen. Die Maßnahmen sind zwar drei Oberkategorien zugeordnet. Allerdings wirkt die Darstellung eher wie eine Zusammenstellung verschiedener Einzelmaßnahmen denn als zielgerichtete Umsetzung einer übergreifenden Strategie.

 

Praxis-Beispiel SAP – Darstellung der Maßnahmen zur Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft[1]

 
Eingeleitete Maßnahmen und Initiativen
Vermeidung von Einwegplastik
  • Basierend auf den drei Grundsätzen "Abfallvermeidung, Wiederverwendung von Gegenständen und Recycling von Materialien" haben wir weiterhin mit Lieferanten, Dienstleistern, Partnern, dem internen globalen Netzwerk aus Sustainability Champions und anderen Stakeholdern zusammengearbeitet, um Einwegplastikartikel wie Flaschen, Becher, Rührstäbchen, Strohhalme, Besteck und Lebensmittelverpackungen zu vermeiden.
  • Wir konnten die Plastikverpackungen in unseren Cafeterien (in Buenos Aires, Argentinien; Santiago, Chile; Bogotá, Kolumbien, und Lima, Peru) reduzieren.
  • Wir haben ein digitales System für Mehrwegverpackungen beim Abholen und Liefern von Lebensmitteln und Fertiggerichten eingeführt, das in allen SAP-Kantinen in Deutschland zur Verfügung steht.
  • In unserer Firmenzentrale in Walldorf, Deutschland, haben wir einen dritten einwegplastikfreien Kiosk eröffnet.
Verbesserung der Abfalltrennung und Reduzierung von Restmüll
  • In ausgewählten Kantinen in Deutschland haben wir die App "Too Good to Go" eingeführt. Mitarbeitende können gegen eine geringe Gebühr übrig gebliebene Mittagessen der Kantinen kaufen, um zu verhindern, dass Lebensmittel weggeworfen werden.
 
Eingeleitete Maßnahmen und Initiativen
 
  • In São Leopoldo und São Paulo in Brasilien sowie in Colorado Springs in den USA haben wir eine Waage installiert, um Restmüll und recyclingfähigen Abfall zu wiegen. Dadurch wird ein systematischer Prozess zur Datenerfassung und zum Umgang mit Abfällen ­ermöglicht.
  • Büromöbel und -ausstattung wurden wiederverwendet, nachdem Arbeitsplätze und ­Etagen geräumt worden waren (Bellevue, Washington, USA; Walldorf).
  • Über 180 Mülltrennungssysteme wurden am SAP-Hauptsitz in Walldorf eingeführt.
  • Unser globales Druckvolumen bleibt auf niedrigem Niveau: 10,6 Millionen Seiten (Anstieg um 9 % gegenüber 2021; Rückgang um 78 % gegenüber 2019).
  • Wir arbeiten auch an einem Abfallentsorgungsplan, der uns dabei helfen soll, in Bezug auf Elektro- und Elektronikgeräte eine maximale Wiederverwendung bis zum Ende ihrer Lebensdauer sicherzustellen.
Bewertung unserer Lieferanten und Partner

2022 führten wir bei ausgewählten wichtigen vorgelagerten Lieferanten und nachgelagerten Partnern für das Lebenszyklusmanagement von IT-Geräten eine Einschätzung mit folgendem Ziel durch:

  • Vorgelagert: Wir wollen prüfen, ob Server und Datenspeicherprodukte Ökodesign-Anforderungen und Sonderabfallvorschriften erfüllen.
  • Nachgelagert: Wir wollen beurteilen, ob Server und Datenspeicherprodukte einer Vorbereitung zur Wiederverwendung, zur Verwertung oder zum Recycling oder einer ordnungsgemäßen Behandlung unterzogen werden, einschließlich der Entfernung aller Flüssigkeiten und einer selektiven Behandlung.
Das Ergebnis und eine Analyse der Ergebnisse werden für 2023 erwartet.
 

Rz. 44

Nach ESRS E5.18 sollen die Angaben ein tieferes Verständnis der ergriffenen oder geplanten Maßnahmen zur Erreichung der in den Unternehmensrichtlinien zur Ressourcennutzung un...

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