Zahl der Selbstanzeigen immer noch hoch
Trotz deutlicher Verschärfung der Regeln zu Jahresbeginn gehen bei den deutschen Finanzbehörden weiter Hunderte Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern ein. Allerdings nimmt die Zahl teilweise spürbar ab, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Ländern ergab. Im vergangenen Jahr hatten die Finanzämter den Rekordwert von rd. 40.000 Selbstanzeigen von Betrügern mit im Ausland versteckten Geld registriert. Die meisten gab es in Baden-Württemberg, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Seit Januar ist es für reuige Steuerbetrüger deutlich teurer, per Selbstanzeige straffrei davonzukommen.
In Nordrhein-Westfalen zeigten sich im Januar 932 Steuerhinterzieher selbst an - mehr als doppelt so viele wie im Dezember. Im Februar kamen 715 hinzu (Gesamtjahr 2014: 7.551). Ein ähnlicher Trend ergab sich in Sachsen-Anhalt (Dezember: 5; Januar: 12). In Niedersachsen sah es nicht anders aus: im Januar und Februar wurden 1.121 Anzeigen (2014: 3797) registriert. «Nach der hohen Zahl an Selbstanzeigen zum Jahresende hatte ich mit erkennbar rückläufigen Zahlen gerechnet», sagte Landesfinanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD).
Rheinland-Pfalz verzeichnete im Januar mit 712 Selbstanzeigen gar einen Rekordmonat, im Februar waren es 222. Eine Sprecherin des Finanzministeriums sagte, möglicherweise hätten viele Steuerpflichtige zuvor noch darauf gesetzt, «dass mit dem Jahreswechsel ein weiteres Jahr steuerlich verjährt ist».
Auch in Schleswig-Holstein ist die Zahl der Selbstanzeigen mit 120 in den ersten beiden Monaten des Jahres weiter hoch (2014: 571). «Es scheint immer noch nicht alles Schwarzgeld seinen Weg zurück in die Legalität gefunden zu haben», sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist bitter, zeigt aber, dass es richtig war, die Möglichkeit der strafbefreienden Selbstanzeige zu erhalten.»
Anderes Bild in Baden-Württemberg: Hier wurden in diesem Jahr bis zum 2. März 383 Selbstanzeigen gezählt, davon gut 250 im Februar. Im Vergleich zum Jahresende 2014 ist das ein deutlicher Rückgang: Im November waren es noch rund 500, im Dezember gar mehr als 1.800. In Bayern lagen für die ersten zwei Monate 2015 bislang keine Zahlen vor.
Auch im Saarland flaute die Zahl der Anzeigen ab. In den ersten beiden Monaten des Jahres wurden insgesamt 13 registriert (November: 37, Dezember: 244/2014: 778). In Thüringen zeigten sich seit Anfang 2015 gar nur zwei Steuerbetrüger selbst an. Zum Vergleich: Allein zwischen Weihnachten und Neujahr gingen nach Angaben des Erfurter Finanzministeriums 53 Selbstanzeigen ein.
Seit Jahresanfang bleibt Steuerbetrug nur noch bis zu einer hinterzogenen Summe von 25.000 EUR straffrei. Bei höheren Beträgen wird nur gegen Zahlung eines kräftigen Zuschlags von Strafverfolgung abgesehen. Für eine wirksame Selbstanzeige verlängert sich auch der Offenlegungszeitraum. Der geständige Steuerhinterzieher muss nun für zehn Jahre reinen Tisch machen.
-
Bundesrat stimmt Steueränderungsgesetz 2025 zu
2.419
-
Bundesrat stimmt Aktivrentengesetz zu
2.2414
-
Steuerliche Entlastung für kleinere Photovoltaikanlagen ab 2022 und 2023
1.383457
-
Gewerkschaftsbeitrag soll steuerlich bessergestellt werden
1.206
-
Neue Pflichtangaben bei Reverse-Charge-Leistungen
989
-
Erste Fragen zum digitalen Steuerbescheid ab 2026 geklärt
959
-
DStV gibt Update zu digitalen Steuerbescheiden
887
-
Behindertenpauschbetrag: Höhe, Anspruch & Steuer-Tipps
7581
-
E-Rechnung
6669
-
Viertages-Zugangsvermutung bei der Bekanntgabe von Steuerbescheiden
6253
-
Schonfrist für Offenlegung der Jahresabschlüsse 2024
22.12.2025
-
Bundesrat stimmt vielen steuerrechtlichen Änderungsgesetzen und Verordnungen zu
19.12.2025
-
Siebte Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen
19.12.2025
-
Wiedereinführung der Steuerentlastung für Agrardiesel
19.12.2025
-
Stromsteuersenkung für die Wirtschaft
19.12.2025
-
Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung
19.12.2025
-
Bundesrat stimmt DAC8-Umsetzungsgesetz zu
19.12.2025
-
Achtes Gesetz zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes
19.12.2025
-
Bundesrat stimmt Mindeststeueranpassungsgesetz zu
19.12.2025
-
Bundesrat stimmt Mindeststeuer-Bericht-Verordnung zu
19.12.2025