Kommentierung: Neue Hebesätze der Gemeinden in der Übersicht

Die Gemeinden drehen weiter an der Steuerschraube – dieses Fazit zieht der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seiner nun veröffentlichten Hebesatzumfrage 2014. Die Ergebnisse liefern eine Übersicht über die Hebesätze zur Gewerbesteuer sowie zur Grundsteuer A und B aller Gemeinden ab 20.000 Einwohner.

Ob eine Gemeinde als Unternehmensstandort attraktiv ist, hängt maßgeblich von deren Hebesatzpolitik ab. In Deutschland können die Gemeinden die Höhe dreier Hebesätze bestimmen – und zwar für die

Hinweis: Der Hebesatz ist ein Faktor, der mit dem Steuermessbetrag multipliziert wird und so die jeweilige Steuerschuld ergibt (§ 16 GewStG und § 25 GrStG). Der Steuermessbetrag wird von den Finanzbehörden festgesetzt und den Gemeinden mitgeteilt (für Gewerbe- als auch Grundsteuer).

Übersicht über die geltenden Hebesätze

Am 4.8.2014 hat die DIHK die Ergebnisse ihrer diesjährigen Hebesatzumfrage veröffentlicht, in denen die Werte aller Gemeinden ab 20.000 Einwohner dargestellt sind. Dabei stellt die DIHK fest, dass die Hebesätze auch in diesem Jahr weiter gestiegen sind.

Gewerbesteuer

Bei der Gewerbesteuer ergibt sich für 2014 ein Plus von einem Prozentpunkt auf nunmehr 430 % (im gewogenen Bundesdurchschnitt). Deutlich an der Steuerschraube gedreht haben die Gemeinden Luckenwalde (plus 55 Prozentpunkte), Wittmund (plus 50 Prozentpunkte) und Bremerhaven (plus 40 Prozentpunkte). Geringfügige Steuersenkungen waren in den Gemeinden Quedlinburg (minus 10 Prozentpunkte) und Monheim (minus 15 Prozentpunkte) zu verzeichnen.

Die höchsten Hebesätze zur Gewerbesteuer gelten nach der neuen Umfrage in den nordrhein-westfälischen Gemeinden Marl (530 %), Elsdorf (520 %) und Oberhausen (520 %). Die günstigsten Hebesätze bieten die Gemeinden Monheim (285 %), Eschborn (280 %) und Bad Soden am Taunus (280 %).

Grundsteuer B

Bei der Grundsteuer B ist der durchschnittliche gewogene Hebesatz innerhalb eines Jahres um 4 Prozentpunkte auf 502 % gestiegen. Eine besondere Teuerung verzeichnet das Bundesland Hessen, hier insbesondere Gießen (plus 220 Prozentpunkte) und Bad Nauheim (plus 220 Prozentpunkte). Vergünstigt hat sich der Hebesatz im Mittel in Sachsen-Anhalt; hierzu trugen die Gemeinden Köthen (minus 25 Prozentpunkte) und Merseburg (minus 50 Prozentpunkte) bei.


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