1,9 Milliarden Defizit bei gesetzlichen Krankenkassen

Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben im ersten Halbjahr 2021 ein deutliches Minus verbucht.

Bis Ende Juni stand ein Defizit von 1,9 Mrd. Euro, wie das BMG mitteilte. Dabei sei berücksichtigt worden, dass die Kassen in diesem Jahr pro Quartal rund 2 Mrd. Euro ihrer Reserven an den Gesundheitsfonds als Geldsammelstelle abführen. Für das erste Quartal bis Ende März 2021 hatten die 103 Kassen ein Defizit von 148 Mio. Euro ausgewiesen. Für das erste Halbjahr 2020 war noch ein Überschuss von rund 1,3 Mrd. Euro verzeichnet worden.

GKV-Finanzen: Finanzprognose im Oktober 2021

Minister Jens Spahn sagte, die Pandemie hat auch im ersten Halbjahr die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung geprägt. Trotzdem sei es gelungen, für 2021 die Zusatzbeitragssätze stabil und damit die Sozialabgaben unter 40 Prozent zu halten. Der CDU-Politiker betonte: „Das ist auch das gesetzlich festgelegte Ziel für 2022.“ Sobald im Oktober eine aktuelle Finanzprognose vorliege, werde geprüft, ob der bereits beschlossene ergänzende Bundeszuschuss von 7 Mrd. Euro angepasst werden müsse.

Finanzpolster der GKV sinken

Die Reserven der Kassen betrugen den Angaben zufolge Ende Juni rund 14,8 Mrd. Euro. Dies entspreche im Schnitt 0,6 Monatsausgaben, gesetzlich vorgesehen sei eine Mindestreserve der einzelnen Kassen von 0,2 Monatsausgaben. Im ersten Halbjahr standen Einnahmen von 138,4 Mrd. Euro Ausgaben von 140,3 Mrd. Euro gegenüber.

dpa