Versicherungsrechtliche Beurteilung bei Mehrfachbeschäftigung
![Nebenjob: Sozialversicherung bei mehreren Minijobs Nebenjob: Sozialversicherung bei mehreren Minijobs](https://www.haufe.de/image/sozialversicherung-588104-1.jpg?trafo=21x10&width=300&digest=LdukvSA6MpA78PpmyHFgcZQcXugMw1RWDJHCkUMulos%3D)
Die Klägerin betreibt eine hausärztliche Gemeinschaftspraxis. Die Beigeladene war von April bis Oktober 2023 bei ihr als medizinische Fachangestellte beschäftigt (Ø 2 Std./Wo., rund 80 Euro/Mon.). Nach dem Arbeitsvertrag übte sie bei Aufnahme ihrer Beschäftigung bei der Klägerin bereits zwei sozialversicherungspflichtige Hauptbeschäftigungen und eine weitere geringfügige Beschäftigung aus.
Arbeitgeber führt lediglich Pauschalbeiträge für einen Minijob ab
Im streitigen Zeitraum entrichtete die Klägerin für die Beigeladene Pauschalbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung. Nach einer Betriebsprüfung erhob die beklagte Deutsche Rentenversicherung Westfalen Beiträge zur Sozialversicherung nach (gut 900 Euro). Pauschalbeiträge seien nur für die erste geringfügige Beschäftigung zu entrichten. Die hier zu beurteilende zweite sei in vollem Umfang versicherungspflichtig. Dagegen wehrte sich die Klägerin vergeblich vor dem Sozialgericht Dortmund.
LSG: Die zweite und jede weitere geringfügig entlohnte Beschäftigung neben Hauptbeschäftigung ist sv-pflichtig
Dessen Urteil hat das LSG nun bestätigt und die Berufung der Klägerin zurückgewiesen. Wenn ein Beschäftigter neben seiner versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung mehrere geringfügige Nebenbeschäftigungen ausübe, sei nach § 8 Abs. 2 S. 1 SGB IV nur eine (einzige) dieser Tätigkeiten vom Zusammenrechnungsgebot ausgenommen. Als diese eine zusammenrechnungsfreie Tätigkeit habe die Beklagte zutreffend diejenige angesehen, die zeitlich vor der streitigen Tätigkeit bei der Klägerin begonnen worden sei.
Arbeitgeber ist für korrekte sozialversicherungsrechtliche Beurteilung verantwortlich
Die rechtlich fehlerhafte Beurteilung des ihm bekannten Sachverhalts sei einer dem Arbeitgeber unverschuldeten, schutzwürdigen Unkenntnis einer bereits ausgeübten geringfügigen Nebenbeschäftigung nicht gleichzusetzen. Die (richtige) sozialversicherungsrechtliche Meldung von Beschäftigten liege grundsätzlich im Verantwortungsbereich des Arbeitgebers. Etwaige Fehlbeurteilungen bzw. Irrtümer seien auf den Eintritt der gesetzlich angeordneten Versicherungs- und Beitragspflichten ohne Einfluss. Schwierigkeiten bei der (rechtlich) zutreffenden Meldung sei durch die Einholung von Informationen bei sachkundigen Personen und Stellen zu begegnen. Nahe liege es hier insbesondere, eine förmliche Entscheidung der Einzugsstelle (§ 28i S. 5 SGB IV) zu beantragen.
-
Die Sachbezugswerte 2025
5.090
-
Sozialversicherungswerte: Beitragsbemessungsgrenze (BBG) 2025
2.4302
-
Beitrag zur Pflegeversicherung steigt 2025
1.8261
-
Altersvollrentner im Minijob
1.7903
-
Einkommensgrenze bei Familienangehörigen beachten
1.479
-
Wann besteht ein Anspruch auf Familienversicherung?
810
-
Datenübermittlung: Krankenkassen melden gezahlte Beiträge an das Finanzamt
760
-
Durchschnittlicher Zusatzbeitrag 2025 steht fest
6791
-
Ermittlung des Gesamteinkommens im Rahmen der Familienversicherung
662
-
Entwicklung der kassenindividuellen Zusatzbeiträge 2025
401
-
Einkommensgrenze bei Familienangehörigen beachten
07.01.2025
-
Wann besteht ein Anspruch auf Familienversicherung?
07.01.2025
-
Ermittlung des Gesamteinkommens im Rahmen der Familienversicherung
07.01.2025
-
Entwicklung der kassenindividuellen Zusatzbeiträge 2025
02.01.2025
-
Beitrag zur Pflegeversicherung steigt 2025
20.12.20241
-
Rentenversicherungsbeitrag bleibt 2025 stabil
10.12.2024
-
Sozialversicherungsrechtlicher Status von Reportern
26.11.2024
-
Sozialversicherungswerte: Beitragsbemessungsgrenze (BBG) 2025
25.11.20242
-
Die Sachbezugswerte 2025
22.11.2024
-
Versicherungspflicht von Lehrenden immer einzelfallabhängig
12.11.2024