Abschlagsfreie Rente: Starkes Interesse an der Rente ab 63

Das Interesse an der abschlagsfreien Rente ab 63 ist hoch: Rund 255 000 Menschen haben bis Ende Februar einen Antrag auf die Rente ab 63 gestellt. Unionspolitiker fordern deswegen Änderungen am Rentenkonzept.

Bis Ende Dezember waren bei der Deutschen Rentenversicherung insgesamt rund 206 000 Anträge eingegangen, Ende Januar waren es rund 232 000 Anträge, wie die Rentenversicherung Bund am 6.3.2015 in Berlin mitteilte.


Nicht alle Anspruchsberechtigten beantragen Rente ab 63

Nach den Worten von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) gibt es «keinen Run» auf die umstrittene Rente mit 63 für langjährige Beitragszahler. Bis Ende Dezember hätten rund 240 000 Personen einen Anspruch geltend machen können, 206 000 hätten es aber nur getan.

Die Änderungen waren zum 1. Juli 2014 in Kraft getreten. Seither kann ohne Abschlag vorzeitig in Rente gehen, wer mindestens 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat.

Unionspolitiker fordern Nachbesserungen bei Rente ab 63

Wirtschaftspolitiker aus der Union mahnen aufgrund des starken Interesses Nachbesserungen am Rentenkonzept an. «Wenn die Antragszahlen deutlich über den Erwartungen liegen, müssen wir die Rente mit 63 spätestens in einem Jahr überprüfen», sagte der CSU-Mittelstandspolitiker Hans Michelbach einer Zeitung (9.3.2015).

Christian von Stetten (CDU), Chef des Parlamentskreises Mittelstand in der Unionsfraktion, sagte, es sei zwar «in Ordnung, wenn Menschen nach 45 Beitragsjahren mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können». «Aber die Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld dürfen künftig nicht mehr auf die Beitragsjahre angerechnet werden.» Wenn weiterhin so viele Anträge eingingen, «müssen wir spätestens in vier Jahren den Rentenbeitrag anheben».

dpa
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