Rund jeder vierte Beschäftigte in Deutschland ist auch während der Arbeitszeit privat bei Facebook aktiv. Dabei geht es im Schnitt um etwa zweieinhalb Stunden pro Woche, wie eine Umfrage im Auftrag der Kölner Kreativagentur youCom ergab. Fatal daran: Im Jahr gehe in Deutschland so Arbeitszeit im Wert von 26,8 Milliarden Euro verloren, rechnete youCom hoch.

Bei der Zeit, die auf der Arbeit bei Facebook verbracht wird, gibt es aber erhebliche Schwankungen. Zehn Prozent sind sogar länger als fünf Stunden ihrer Arbeitszeit pro Woche bei dem sozialen Netzwerk. Ein Drittel kommt auf eine bis zwei Stunden.

Obwohl soziale Netzwerke eher als etwas für Jugendliche gelten, verbringen der Umfrage zufolge die 16- bis 24-jährigen Beschäftigten nicht die meiste Arbeitszeit bei Facebook. Ihre durchschnittlichen 135 Minuten pro Woche werden von den 25- bis 34-Jährigen mit 205 Minuten deutlich übertroffen.

Die Nutzung von Facebook während der Arbeitszeit fördere im Gegensatz zu üblichen Gesprächen etwa am Kaffeeautomaten nicht den Austausch über Berufliches oder konkrete Arbeitsabläufe, kritisierte youCom-Chef Manuel Mattern. In einigen Firmen eingeführte Sperren könnten auch keine Abhilfe schaffen, da "in Zeiten von Smartphones mit permanenter Internet-Verfügbarkeit solche Restriktionen ins Leere laufen", betonte der Internet-Experte.

Für die repräsentative Erhebung, die der dpa vorlag, befragte das Meinungsforschungs-institut YouGov im Dezember 1013 Menschen. Bei der Hochrechnung der Daten bezog sich die Agentur dabei auf die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland und den durchschnittlichen Stundenlohn.