Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Arbeitnehmer nahm 2011 um 0,5 Prozent zu, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Damit erreichte sie fast wieder das Vorkrisenniveau. Grund dafür seien vor allem der Rückgang der Kurzarbeit, längere betriebsübliche Arbeitszeiten, mehr Überstunden sowie der Aufbau von Guthaben auf Arbeitszeitkonten.

Die vollzeit- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer haben im Jahr 2011 durchschnittlich 1.330 Arbeitsstunden geleistet. Das sind sieben Stunden oder 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Stand auf den Arbeitszeitkonten ist im Jahresverlauf 2011 um 3,6 Stunden je Arbeitnehmer angestiegen. Leicht zugenommen hat auch die bezahlte Mehrarbeit. Je Arbeitnehmer wurden knapp zwei bezahlte Überstunden mehr geleistet als im Jahr 2010. "Damit sind die zur Stabilisierung der Beschäftigung während der Krise reduzierten Arbeitszeitpolster nahezu wieder voll aufgebaut.

 

Kurzarbeit ging kräftig zurück

Das wirtschaftliche Wachstum wurde 2011 im Wesentlichen durch die Zunahme der Beschäftigung um 1,3 Prozent und durch Produktivitätssteigerungen in gleicher Höhe realisiert", erklären die IAB-Arbeitsmarktforscher Eugen Spitznagel und Ines Zapf. Die Zahl der Kurzarbeiter nahm hingegen kräftig ab und lag im Jahresmittel 2011 bei rund 150.000. Im Vorjahr war es noch eine halbe Million. Je Kurzarbeiter fielen im Schnitt knapp 40 Prozent der normalen Arbeitszeit aus.

 

Krankenstandsquote leicht gestiegen

Die normale Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten lag im Durchschnitt bei 38,07 Stunden. Sie veränderte sich damit kaum gegenüber dem Vorjahr. Dagegen war die Krankenstandsquote mit 3,8 Prozent im Jahr 2011 etwas höher als im Vorjahr mit 3,6 Prozent. Kalenderbedingt standen den Betrieben außerdem 1,3 Arbeitstage weniger zur Verfügung, da mehr Arbeitszeit durch Feiertage ausgefallen ist als im Vorjahr.

 

Vollzeitbeschäftigung wächst stärker

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten ist im Jahr 2011 um knapp 100.000 (+ 0,7 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten hat erneut kräftig zugenommen, um 400.000 (+1,7 Prozent). Die Teilzeitquote ist somit um 0,2 Prozentpunkte gesunken und beträgt jetzt 34,5 Prozent.