BMW beschäftigt tausende Zeit- und Leiharbeiter – zum Ärger des Betriebsrats. Der Streit wird auch vor Gericht ausgetragen. Doch der scheidende Personalchef Harald Krüger will sich nun möglichst ohne Justiz einigen. "Wir führen derzeit intensive und vertrauensvolle Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern", sagte Krüger der "Automobilwoche".

Die Arbeitnehmervertreter im Werk Leipzig hatten vor einigen Wochen ihre Zustimmung zum Einsatz von 1.100 Leiharbeitern verweigert, beide Seiten trafen sich daraufhin vor Gericht wieder. In einer ersten Entscheidung Mitte Februar für 33 Arbeiter errang der Autobauer allerdings einen Teilerfolg. In anderen Verfahren gibt es jedoch noch keine Entscheidung.

Nach Angaben der IG Metall beschäftigt BMW deutschlandweit rund 11.000 Zeit- und Leiharbeiter, bei rund 70.000 Festangestellten. Damit liegen die Münchner deutlich vor Konkurrenten wie VW oder Daimler, wie die Gewerkschaft kritisiert. BMW sieht in der Leiharbeit ein wichtiges Instrument, das Unternehmen auch in Zeiten schwacher Nachfrage flexibel zu halten. Konkrete Zahlen nennt BMW selbst nicht.

Paradox, kann davon derzeit kaum die Rede sein. Seit einer tiefen Delle in der jüngsten Wirtschaftskrise sind die Bayern auf Rekordfahrt und stellen weltweit Personal ein. Im vergangenen Jahr waren es konzernweit rund 4.000 neue Jobs.