Studie Tomorrows Master: Gründe für ein Masterstudium

Es muss nicht immer ein MBA sein: Immer mehr Studierende entscheiden sich für einen Masterabschluss, sei es ein Master in Management oder ein spezialisierter Master in einem Fach wie E-Commerce oder Data Analytics. Die Studie "Tomorrow's Masters" ist den Gründen für diesen Zuwachs nachgegangen.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Nachfrage nach Masterstudiengängen sehr positiv entwickelt und auch das Angebot hat sich stark erweitert – mit vielen neuen Spezialisierungen. Im zehnten Jahr der Studie "Tomorrow's Masters" des Beratungsunternehmens Carrington Crisp zeichnen sich jedoch einige Wolken am Horizont ab: Zwar ist die Zahl der Bewerbungen für einen Masterstudiengang laut GMAC (Graduate Management Admission Council) nochmals angestiegen, mit drei Prozent fiel der Anstieg aber deutlich geringer aus als in den vergangenen vier Jahren.

Doch zunächst eine positive Meldung: Die Masterstudierenden kommen zurück in die Hörsäle und Seminarräume. Nachdem die Coronapandemie weitgehend überwunden ist, wollen die meisten wieder vor Ort für ihren Master lernen – wie das auch vor der Pandemie schon der Fall war. Heute bevorzugen nur noch 29 Prozent der Studieninteressierten ein Online- oder hybrides Studium. Im vergangenen Jahr waren es noch 38 Prozent, die ausschließlich oder in weiten Teilen aus der Ferne lernen wollten. Das ermittelte die diesjährige Befragung von 1.755 Studieninteressierten aus 26 Ländern durch Carrington Crisp.

Hohe Lebenshaltungskosten während des Studiums

Was viele Menschen aktuell von einem Masterstudium abhält, sind die hohen Kosten und die unsichere Finanzierung. Es sind nicht nur die Studiengebühren, die Studieninteressierte heute vor einem Studienbeginn zurückschrecken lassen. Der Hauptgrund sind die Lebenshaltungskosten: Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) sagt, dass die laufenden Kosten während des Studiums für sie den Hauptgrund darstellen, kein Masterstudium aufzunehmen. 15 Prozent geben zu, dass sie nicht wissen, wie sie für ihren Masterabschluss aufkommen sollen. 32 Prozent haben immerhin ihre Familie im Hintergrund, die während des Studiums finanzielle Unterstützung gibt.

Masterstudium als Investition in die Karriere

Aber der Masterabschluss verursacht nicht nur Kosten auf dem Weg dorthin, sondern wird auch als gute Investition angesehen. So sagt ein Drittel der Befragten, dass sie den Mastertitel als Booster für ihre Karriere sehen und deshalb bei der Entscheidung für eine Hochschule genau darauf achten, wie angesehen diese bei Arbeitgebern ist.

Als Hauptgründe für ein Masterstudium nennen die Befragten, dass sie neue Skills entwickeln wollen (32 Prozent) und auf bessere Verdienstmöglichkeiten hoffen (30 Prozent). Weitere 26 Prozent wollen mit dem Masterstudium ihre Employability verbessern und 24 Prozent sehen das Masterstudium als Basis für eine Unternehmensgründung an.

Technologie und Nachhaltigkeit sind beim Master stark nachgefragt

Vier der sechs am häufigsten nachgefragten Studienfächer haben einen technologischen Hintergrund: "Digital Marketing", "Artificial Intelligence and Business", "E-Commerce" und "Data Analytics". An erster Stelle bei den beliebtesten Masterstudiengängen stehen aber "Business Forecasting and Modeling" sowie "Business Ethics". Klassische Themen wie Wirtschaftsrecht, Finanzwesen, Gesundheitsmanagement oder Rechnungswesen stehen bei den Studienwünschen erst weiter unten auf der Liste.

Daraus folgern die Studienautoren: "Die Studienwahl ist ohne Zweifel von den Anforderungen des Arbeitsmarkts geprägt. Die Studierenden wählen Studienfächer, die ihnen dabei helfen, einen speziellen Job zu bekommen. Auf der anderen Seite besteht auch ein großes Interesse an generellen Studienfächern, die vielfältige Einstiegsmöglichkeiten ermöglichen."

Was einen guten Masterstudiengang ausmacht

Welche Kriterien sind aus der Sicht der Studieninteressierten für einen idealen Masterstudiengang erforderlich? Auch bei dieser Frage steht das Geld an oberster Stelle: Die Leistung, die sie für ihr Geld geben, nennen 32 Prozent der Befragten als wichtigsten Faktor. An zweiter Stelle steht die Qualität der Lehre und an dritter Stelle die Bedeutung der Hochschule auf dem Arbeitsmarkt.

Aber auch die akademische Reputation der Hochschule und die Möglichkeit, sich im Studium auf bestimmte Themen zu spezialisieren, zählen für die Studieninteressentinnen und -interessenten. Kein Wunder also, dass sie stark auf die verschiedenen Hochschulrankings schauen, wenn sie sich für ein Studium entscheiden. Nur fünf Prozent der Befragten sagen, dass die Rankings für sie keine Rolle spielen.


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