Masterstudium: Wenige Hochschulnamen sind aussagekräftig

Wer sich für ein Masterstudium interessiert, kann aus 6.543 Studiengängen in Deutschland wählen. Aber an welcher Art von Hochschule findet das Studium statt? Das ist kaum auf den ersten Blick ersichtlich, denn nur wenige Namen sagen etwas über den Typ oder Ort der Hochschule aus. 

Seit Anfang der 2000er Jahre können sich Fachhochschulen in Deutschland "Hochschulen für angewandte Wissenschaften", kurz HAW, nennen. Die Bezeichnung in deutscher oder englischer Sprache tragen aktuell über ein Viertel (28 Prozent) dieser Hochschulen in ihrem Namen. 14 Prozent nutzen noch den Begriff "Fachhochschule". Bei den anderen Hochschulen dieses Typs bietet der Name kaum Orientierungsmöglichkeit, um welchen Hochschultyp es sich handelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des gemeinnützigen CHE Centrums für Hochschulentwicklung.

Nicht jede Universität trägt "Uni" im Namen

Ähnlich ist die Situation bei den Universitäten und Hochschulen, die Universitäten gleichgestellt sind. Laut CHE nutzen sie nicht flächendeckend die Bezeichnung "Universität", um ihren besonderen Status etwa bei Promotion und Habilitation auszudrücken. So zählen die RWTH Aachen, die Hertie School oder das Karlsruher Institut für Technologie zu den 28 Prozent der Hochschulen mit universitärem Status, die im Namen nicht explizit darauf verweisen.

Der Ort fehlt in zahlreichen Hochschulnamen

"Für Studieninteressierte ist aufgrund des Namens in vielen Fällen nicht erkennbar, welcher Hochschultyp und welches fachliche Profil sich hinter der jeweiligen Hochschule verbergen", sagt Studienautor Ulrich Müller. Immerhin nennen 71 Prozent der Hochschulen zur Orientierung den Ortsnamen. 18 Prozent verweisen auf eine geografische Besonderheit wie ein Gewässer, Gebirge oder eine Sehenswürdigkeit.

Nur vier Hochschulen sind nach Frauen benannt

Etwa jede siebte Hochschule in Deutschland verweist in ihrem Namen auf eine Persönlichkeit. Rein weibliche Namensgeberinnen gibt es aktuell vier, männliche Namensgeber 46 sowie elf Hochschulen mit zwei Männern als Namensgeber. Darüber hinaus verweist eine Hochschule auf ein Gründerpaar.

Zur Vielfalt der Namensgestaltung deutscher Hochschulen gehören englischsprachige Bezeichnungen, Kürzel, Akronyme oder das Aufgreifen der Postleitzahl. Den längsten offiziellen Namen hat die "Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Polizei und Rechtspflege" des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die geringste Zeichenzahl weisen die "Hochschule 21" sowie die "Hertie School" auf. Insgesamt zählten die Studienautoren über 400 Hochschulen in Deutschland.


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