Personalrisiko: Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter steigt

Welche Risiken sehen Personaler und Geschäftsführer in naher Zukunft auf sich zukommen? Diese Fragen beantworte der dritte Personal-Risiko-Index: Drohende Personal-Engpässe und Fachkräftemangel sind noch immer die Risiken Nummer eins. Doch auch das Gesundheitsrisiko wächst.

Die 536 befragten Personaler und Geschäftsführer haben für den Personal-Risiko-Index (PRI) 1/2013 acht verschiedene Risiken auf einer Skala von null (kein Risiko) bis zehn (hohes Risiko) eingestuft. Dabei ist das Engpassrisiko, also die Gefahr, nicht genügend Fachkräfte rekrutieren zu können, erneut auf Platz eins gelandet.

Befragte sehen weiter Schnittstellenprobleme

Auf Platz zwei der Personal-Risiken ist nach wie vor das Führungsrisiko, welches auf die Schnittstellenprobleme zwischen Personalverantwortlichen, Führungskräften und Geschäftsführung hinweist. Auf Platz drei eingestuft wurde das Motivationsrisiko, das auf eine drohende mangelnde Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter abzielt. Den vierten Platz belegt das HRM-Risiko, das hinterfragt, ob das Personalmanagement über die erforderlichen Mittel und Wege verfügt, um den anderen HR-Risiken entgegenzuwirken.

Auf dem fünften Platz und damit ein Rang höher als in der vergangenen Befragung landet das Gesundheitsrisiko, also der krankheitsbedingte Ausfall von Mitarbeitern. In den nächsten sechs Monaten wird es sogar als zweithöchstes Risiko beurteilt. „Wir gehen davon aus, dass das Thema „Gesundheit“ im Vergleich zu den anderen Risiken stärker als zuvor in den Fokus der Verantwortlichen rückt, und insbesondere auch die Führungskräfte in höheren Positionen erreicht hat“, erläutert Professor Dr. Ingo Weller von der LMU.

An sechster Stelle liegt das Anpassungsrisiko. Es steht dafür, dass sich Mitarbeiter nur unzureichend an Entwicklungen wie Wissens-, Technologie- oder Veränderungsmanagement anpassen können. Weiter auf einem hinteren siebten Platz ist das Loyalitätsrisiko, also dass Mitarbeiter aufgrund mangelnder Loyalität dem Unternehmen bewusst Schaden zufügen. Das Schlusslicht bildet das Austrittsrisiko. Es bedeutet, dass Mitarbeiter, die eigentlich gehalten werden sollen, das Unternehmen verlassen.

Risiko-Index insgesamt gesunken

Insgesamt ist der Wert des PRI gesunken und liegt im Durchschnittswert bei 4,02. In der zweiten Erhebung des Personal-Risiko-Index stand er noch bei 4,35. Danach gefragt, wie sich die Risiken in den kommenden sechs Monaten entwickeln werden, glauben die Teilnehmer wie schon in den vergangenen Befragungen, dass durchweg alle Risiken zunehmen werden. Die Steigerungsraten liegen zwischen einem und neun Prozent. Am deutlichsten nimmt dabei das Austrittsrisiko zu, gefolgt vom Engpassrisiko.

Über den Personal-Risiko-Index

Im Personal-Risiko-Index (PRI) 1/2013 erfragten der Software-Anbieter Sage HR Solutions AG, die Ludwig-Maximilians-Universität München und das Personalmagazin per Online-Fragebogen zum dritten Mal die Risiken im Personalwesen. Die Befragung fand im April und Mai 2013 statt. Wie beim vergangenen Index wurden die Einschätzungen für insgesamt acht Personalrisiken abgefragt. Zusammengefasst ergibt ihr Durchschnittswert den Gesamtindex.