Personalentwicklung: Innovationen brauchen Freiheit

Der Internet-Konzern Yahoo hat alle Mitarbeiter vom Home-Office zurück ins Büro beordert. Die Arbeitsmoral habe gelitten, gab Yahoo-Chefin Marissa Meyer als Grund an. Ob die Maßnahme die Innovationsfähigkeit des Unternehmens voranbringt, darf laut einer neuen Studien bezweifelt werden.

Demnach ist die Unternehmenskultur das größte Hindernis für Innovationen. Von 240 befragten Fach- und Führungskräften mittlerer und großer Unternehmen in Deutschland bewerteten rund zwei Drittel die mangelnde Flexibilität der Arbeitsprozesse in ihrer Organisation als größtes Hindernis für Innovationen. 61 Prozent nannten eine zu geringe Flexibilität der Strukturen. Fehlendes Investitionskapital war dagegen nur für ein Drittel der Befragten der Grund, warum neue Geschäftsmodelle nicht umgesetzt werden.


Flexible Arbeitsprozesse sind Mangelware

Wie flexible die Arbeitsprozesse im Unternehmen sind, ist der Studie zufolge zudem stark branchenabhängig. Als besonders unflexibel schätzten sich Transportunternehmen, Banken und das verarbeitende Gewerbe ein. So würden 80 Prozent der Logistikunternehmen und drei Viertel der Kreditinstitute und Industriebetriebe flexible Arbeitsprozesse vermissen, der Handel liege mit 71 Prozent nah am Durchschnitt aller Branchen, Firmen aus dem Bereich Telekommunikation, IT und Medien sowie dem Gesundheitswesen dagegen mit unter 60 Prozent darunter.

„Neue Geschäftsmethoden erfolgreich zu etablieren ist besonders schwierig, wenn die Mitarbeiter nicht selbst ermutigt werden, eigene Ideen einzubringen und auszuprobieren“, so Björn Zimmermann vom Auftraggeber der Studie, Steria Mummert Consulting. Wer seinen Angestellten das selbständige Denken abgewöhne und sie zu reinen Maschinen reduziere, dürfe sich nicht wundern, wenn sie ihre Arbeit nur noch mechanisch ausführten.