New Work oder No Work - die Arbeitswelt von morgen

Der technologische, kulturelle und wirtschaftliche Wandel wirke sich auf die Arbeitsweise der Menschen aus, stellte jüngst eine Studie des "ADP Research Institute" fest. Dieser fundamentale Wandel sei weltweit zu beobachten. Befragt haben die ADP-Forscher im Zeitraum vom 16. April bis 5. Mai letzten Jahres 2.403 Arbeitnehmer in 13 verschiedenen Ländern. Die Antworten der Studienteilnehmer, sämtlich Mitarbeiter von Betrieben mit 250 oder mehr Angestellten, wurden in 15-minütigen Onlinebefragungen erhoben.
New Work: Arbeitsplatz und Arbeitnehmer von morgen
Aus den Ergebnissen der Befragung leiten die Forscher einige grundlegende Trends ab, in deren Richtung sich die Arbeitsstrukturen der Zukunft entwickeln würden. So stellen die Forscher etwa fest, dass der Arbeitsplatz der Zukunft standortunabhängig sein werde. Damit seien die Beschäftigten in ihrer Arbeit zunehmend mobil und selbstständig, gleichzeitig aber dennoch gut untereinander vernetzt. Zudem könnten die Arbeitnehmer ihre Arbeitszeiten zukünftig in stärkerem Maße eigenverantwortlich bestimmen, was wiederum mit alternativen Vergütungsmodellen einherginge, bei denen sich die Entlohnung an der Arbeitszeitleistung – etwa am Erreichen von Projektmeilensteinen – orientieren würde. Eine stärkere Flexibilisierung erwarten die Adp-Forscher außerdem beim Renteneintrittsalter: Hier ergab die Untersuchung, dass die Arbeitnehmer in Zukunft verstärkt selbst darüber entscheiden würden, wann sie in Rente gehen wollten.
Zukünftige Organisations- und Personalstrukturen: agil und flexibel
Klar abgegrenzte Abteilung und allzu starre Hierarchiemodelle würden zukünftig wegfallen, konstatiert die Apd-Studie. Entsprechend würden Arbeitnehmer dort eingesetzt, wo ihre spezifischen Fähigkeiten lägen. Dies sei auch dem Umstand geschuldet, dass Unternehmen künftig mit einer höheren Fluktuation konfrontiert würden und daher verstärkt international nach Mitarbeitern - insbesondere nach Nachwuchskräften - suchen müssten. Um einzelne Projekte dennoch effektiv realisieren zu können, würden daher, so die Adp-Untersuchung, Leiharbeitsmodelle an Bedeutung hinzugewinnen.
Social Media, KI und Industrie 4.0: Vernetzung und Automatisierung
Noch stärker als heute werde es die Zukunftstechnologie ermöglichen, enge persönliche Kontakte über Raum und Zeit hinweg zu pflegen, stellt das "Adp Research Institute" fest. Entsprechend könnten Soziale Medien – Stichwort "Enterprise 2.0" – zur Schaffung von Kollaborationsplattformen eingesetzt werden, um die Vernetzung der Mitarbeiter weiter zu fördern. Zudem gehen die Adp-Forscher davon aus, dass Unternehmen neue technologische Errungenschaften – etwa spezielle Echtzeit-Sensoren – in Zukunft einsetzten würden, um einerseits das Betriebliche Gesundheitsmanagement zu stärken und andererseits die Leistungsfähigkeit von Teams und Einzelpersonen zu verbessern.
Eines der gewichtigsten Potentiale der Technologie liege allerdings in der Möglichkeit einer Automatisierung von Arbeitsprozessen: So könnten intelligente und untereinander kommunizierende Maschinen schon bald den Menschen bei gewissen Arbeitsabläufen ersetzen – Industrie 4.0 sowie Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) seien die Themenfelder, die es in diesem Kontext weiter zu beobachten gelte.
Misstrauen gegenüber den Neuerungen besonders in Europa
"Europa zeigt im Vergleich zum Rest der Welt die meiste Skepsis gegenüber Änderungen", sagt Steven van Tuijl, der Geschäftsführer von Adp Deutschland. Im asiatisch-pazifischen Raum etwa seien 81 Prozent der Angestellten gegenüber den zukünftigen Veränderungen positiv eingestellt, brachte die Adp-Befragung zu Tage, in Europa seien es hingegen nur 59 Prozent. Trotz dieser mehrheitlich positiven Einstellung, sehen viele Studienteilnehmer einen Wegfall von Arbeitsplätzen kommen: 45 Prozent der von Adp befragten Arbeitnehmer befürchteten, dass Automatisierung, intelligente Maschinen und künstliche Intelligenz den Menschen bei monotonen Arbeitsabläufen ersetzen würden.
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