Gesundheitsmanagement: Stressfaktor ist nicht gleich Stressfaktor

Multitasking und Arbeiten unter Druck sind in Unternehmen weit verbreitet, so eine Studie. Allerdings werden potenzielle Stressfaktoren als unterschiedlich belastend empfunden – und auch die Anzahl der Stressoren entscheidet darüber, wie erschöpft die Arbeitnehmer sich am Ende des Tages fühlen.

Arbeitnehmer sollten über gute Multitasking-Fähigkeiten verfügen: Laut einer Studie müssen 58 Prozent der abhängig Beschäftigten häufig Verschiedenes gleichzeitig tun. Darüber hinaus geben 52 Prozent an, unter starkem Termin- und Leistungsdruck arbeiten zu müssen. Von häufigen Störungen bei der Arbeit berichten 44 Prozent der Befragten, und 39 Prozent meinen besonders schnell arbeiten zu müssen. 16 Prozent müssen ihren Angaben zufolge sogar häufig an der Grenze der Leistungsfähigkeit arbeiten. Das sind einige Erkenntnisse der Erwerbstätigenbefragung 2012, für die die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 17.000 abhängig Beschäftigte unter anderem zu ihren Arbeitsbedingungen befragte.

Auch die Anzahl der Faktoren ist entscheidend

Wie belastend die Arbeitnehmer diese Stressfaktoren empfinden, ist aber unterschiedlich: Zwar multitasken knapp 60 Prozent der Befragten, jedoch nur jeder Dritte empfindet dies auch als Belastung. Von den Befragten, die häufig an der Grenze der Leistungsfähigkeit arbeiten müssen, sind es allerdings drei von vier, die diese Situation als schlimm empfinden. Auch die Anzahl der Faktoren ist für das subjektive Stressempfinden entscheidend: Wer am Arbeitsplatz gleich mehreren ausgesetzt ist, fühle sich besonders häufig erschöpft, so die Autoren.

Die Arbeitsschützer geben einige Tipps, mit denen sich die Belastung und damit die Erschöpfung reduzieren lässt:  Zum einen sollten stressgeplagte Arbeitnehmer immer wieder Phasen einlegen, in denen Störungen vermieden werden. Zum anderen müssten sie darauf achten, die geplanten Pausenzeiten auch zu nutzen: Auch in Phasen mit einer hohen Arbeitsintensität sei es wichtig, die Pause nicht ausfallen zu lassen – und bewusst einen Ausgleich einzuplanen.

dpa
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