Führung: Warum Manager auch Unternehmer sein müssen

In vielen Stellenanzeigen wird er gesucht: der unternehmerische Manager. Doch zwischen Unternehmern und Managern bestehen große Unterschiede. Warum das Unternehmertum in Managern dennoch wichtig ist, erläutert der Berater Ignaz Furger.

Der Unterschied zwischen Managern und Unternehmern sei ein systemischer, schreibt Furger, der in Zürich das Beratungsunternehmen Furger und Partner AG leitet, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Wirtschaft + Weiterbildung": Der klassische Unternehmer sei auf sich gestellt, er trage die Verantwortung und Risiken für sein Unternehmen. Im Unterschied dazu sei der Manager in erster Linie ein Angestellter. Er trage zwar das Risiko für seinen eigenen Marktwert, nie aber die volle Verantwortung für die Risiken, die er für das Unternehmen eingeht.

Der Unternehmer betreibt kreative Zerstörung

Um das geforderte Unternehmertum im Unternehmen zu bewerten, greift Furger auf Peter F. Druckers Idee des "Entrepreneurships" zurück. Der Management-Vordenker Drucker unterschied grundsätzlich den Manager-Angestellten vom Unternehmer-Angestellten: Der Manager befasst sich nach Druckers Definition mit dem Bestehenden, er verbessert und optimiert. Der Unternehmer jedoch betreibt eine kreative Zerstörung, er stellt alles andauernd infrage und kennt das Argument "Bisher hat man es immer so gemacht" nicht. Damit, so Furger, habe Drucker die gängige Definition des Unternehmers gesprengt, derzufolge er selbstständig ein kleines Geschäft führt. Vielmehr habe Drucker Unternehmertum auch in großen etablierten Unternehmen und im öffentlichen Verwaltungsbereich ausgemacht.

Ein Unternehmen, das nur Manager hat, verändert sich zu wenig

Dabei sei es Drucker nicht darum gegangen, Unternehmer gegen Manager auszuspielen. Vielmehr könne jeder fähige Manager auch als Entrepreneur wirken, schreibt Furger, denn die beiden Funktionen ergänzten sich zwingend. Ein Unternehmen, das nur Manager hat, verändere sich etwa zu wenig – ein Betrieb mit lauter Unternehmern jedoch  brächte es auch auf keinen grünen Zweig, weil dort immer etwas Neues versucht werde und die Managementkenntnisse fehlten. Drucker habe daher das Konzept des "Entrepreneurial Managements" entwickelt. Einerseits sei dies eine Disziplin, so Furger, die spezifische Konzepte und Methoden anwende, die sich erlernen ließen. Andererseits erfordere das "Entrepreneurial Management", dass die organisatorischen Voraussetzungen für erfolgreiche Innovationsarbeit geschaffen würden.

Das Innovationsmanagement als Handwerk etablieren

Die Betriebsführung müsse daher das Innovationsmanagement im Unternehmen als Handwerk etablieren, fordert Furger. Damit dies gelingt, empfiehlt der Berater Veränderungen in den vier Dimensionen "Strategieentwicklung", "Organisation", "Personalentwicklung" und "Controlling".

Welche Veränderungen dies im Einzelnen sind, erfahren Sie im Beitrag "Vom Rädchen zum Unternehmer im Unternehmen" in Ausgabe 03/2014 der "Wirtschaft und Weiterbildung".

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