Führung: Kommunikation ist das A und O

Wer denkt, Führungskräfte müssen vor allem Visionäre sein, der irrt. Denn der aktuelle Hernstein Management Report belegt: Manager sehen sich in erster Linie als Kommunikatoren (60 Prozent). Die Rolle des Visionärs rangiert hingegen mit 12 Prozent auf dem letzten Platz.

"Es wundert nicht, dass Führungskräfte die Rolle des Kommunikators verstärkt hervorheben. In Zeiten, in denen die Geschäftsentwicklung sehr dynamisch ist und ein Changeprozess dem anderen folgt, ist Kommunikation extrem wichtig. Es geht ja schließlich auch darum Vorstände, Kollegen, Mitarbeiter für eine gemeinsame Sache zu gewinnen", erklärt Hernstein Geschäftsführerin Katharina Lichtmannegger. 

Auf Platz 2 (43 Prozent) nennen die 300 befragten Führungskräfte aus Österreich, Deutschland und der Schweiz die Vorbildrolle, die Führungskräfte jedenfalls einnehmen,  unabhängig davon, wie bewusst sie damit umgehen. Der dritte Platz weist länder-spezifische Unterschiede auf. Österreichische Manager nennen auf Platz drei die Rolle des obersten Förderers. In Deutschland und der Schweiz belegt Platz 3 die Rolle des Machers und Entscheiders.

Visionen haben deutlich an Bedeutung verloren

Dass die Rolle des Visionärs in der Umfrage mit nur 12 Prozent rangiert, erklärt sich die Hernstein Leiterin mit den immer kürzer werdenden Geschäftszyklen. "Der Fokus liegt eindeutig auf der Kurzzeitperspektive des Unternehmens in den nächsten 1-3 Jahren. Visionen sind zwar nach wie vor notwendig, aber ihre Bedeutung ist im Vergleich zu früher deutlich gesunken. Wendiges Nützen von Marktchancen hat vergleichsweise zugenommen."

Mehr Leistungsmotivation durch Partizipation

Um die Leistungsfähigkeit beziehungsweise -willigkeit der Mitarbeiter zu fördern, setzen Führungskräfte in allen drei befragten Ländern verstärkt auf das Einbeziehen von Mitarbeitern. 39 Prozent der Führungskräfte in Österreich, 33 Prozent in Deutschland und 38 Prozent in der Schweiz geben an, dass sie ihre Mitarbeiter in wichtige Entscheidungsprozesse einbinden. Und weitere 34 Prozent der Führungskräfte in Österreich, 36 Prozent in Deutschland und 30 Prozent in der Schweiz sind überzeugt, dass selbstbestimmtes Arbeiten und ein eigener Verantwortungsbereich ausschlaggebend sind für entsprechende Leistung. 33 Prozent nennen auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes als wichtiges Kriterium.

Deutsche legen Wert auf persönliche Entwicklung

Interessant sind hier auch länderspezifische Unterschiede. In Österreich glauben 18 Prozent der Führungskräfte, dass sich eine gute Kooperation mit Kollegen positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. (13 Prozent in Deutschland, 9 Prozent in der Schweiz). In Deutschland hält man die Unterstützung der persönlichen Entwicklung für wichtiger (27 Prozent in Deutschland, 10 Prozent in Österreich und 9 Prozent in der Schweiz) und in der Schweiz wiederum sind klar formulierte Zielvorgaben ein wichtiges Moment (23 Prozent in der Schweiz, 13 Prozent in Österreich und Deutschland). An letzter Stelle rangieren klare Arbeitsanweisungen als leistungsförderndes Kriterium.


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