Jobsharing: Noch selten, aber im Kommen
Jobsharing ist ein Konzept, bei dem zwei Personen dieselbe Stelle gemeinsam zu je 50 Prozent besetzen. Eine solche Arbeitsplatzteilung erlaubt es Personen, als Führungskraft tätig zu sein, für die oftmals nur weniger verantwortungsvolle Teilzeitpositionen in Frage kommen. Vor allem Eltern können vom Jobsharing profitieren.
Jobsharing auf dem deutschen Stellenmarkt
Wie ist es um das Angebot solcher Arbeitszeitmodelle auf dem deutschen Stellenmarkt bestellt? Die Metajobsuchmaschine Joblift durchleuchtete die aktuell veröffentlichten Stellenanzeigen und ermittelte ein zwar relativ geringes Jobsharing-Angebot, das aber monatlich um rund 70 Prozent ansteigt.
Jobsharing liegt noch weit hinter Teilzeit und Homeoffice zurück
Aktuell werben 159 Jobanzeigen auf joblift.de mit der Möglichkeit eines Jobsharings, das macht 0,01 Prozent aller Stellen (insgesamt 1.156.360) aus. Vergleicht man diese Quote mit der von anderen familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen, so ist sie weit abgeschlagen. Teilzeitstellen machen beispielsweise 11 Prozent aller aktuellen Jobs aus. Flexible Arbeitszeitregelungen werden in 2 Prozent sowie Homeoffice in 0,3 Prozent aller Stellen angeboten. Firmen scheinen eine Arbeitsplatzteilung folglich nur zögerlich anzubieten und andere Modelle vorzuziehen.
Jobsharing-Angebot wächst stark
Allerdings lässt sich ein starker Anstieg der Stellen, die Jobsharing ermöglichen, erkennen: deren Anteil ist 15-mal so hoch wie noch vor einem Jahr (9 neu veröffentlichte Anzeigen im Juli 2015 versus 137 im Juli 2016) – bei einer durchschnittlichen monatlichen Wachstumsrate von 69 Prozent. Behörden und gemeinnützige Einrichtungen scheinen mit 32 veröffentlichten Stellenanzeigen (20 Prozent), die Jobsharing anbieten, am offensten gegenüber Arbeitsplatzteilung eingestellt zu sein. Mit je 22 (14 Prozent),) und 18 Stellenanzeigen (11 Prozent),) bilden auch der Handel und das Gesundheits- / Sozialwesen attraktive Branchen für alle, die eine Tätigkeitsausübung im Tandem anstreben.
Jobsharing: hauptsächlich in Bereichen mit hohem Fachkräftemangel
Betrachtet man die ausgeschriebenen Positionen, die Jobsharing als Vorzug auflisten, näher, so lässt sich eine eindeutige Tendenz erkennen: die Teilung von Arbeitsplätzen tritt vor allem bei hoch qualifizierten Positionen und ausgeprägtem Fachkräftemangel auf. Mit 24 Stellen führen Ärzte aller Fachrichtungen, hauptsächlich aber Internisten, das Ranking an. Darauf folgen Ingenieure mit 16 Stellen sowie IT-Spezialisten mit 15 Stellen. Zusammen ergeben diese Berufsgruppen die größte Zielgruppe aller Stellenanzeigen, die Jobsharing anführen (rund 35 Prozent), aller solcher Stellen). Der Personalbedarf mag hier so hoch sein, dass man neue Formen von Vorzügen anbietet, um die besten Talente anzulocken.
Auch Sachbearbeiter im Tandem beliebt
Interessant ist aber auch der beträchtliche Anteil der Stellen, ebenfalls 15, die sich an Verwaltungsangestellte und Sachbearbeiter wenden. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass administrative Tätigkeiten ohne größeren Informationsverlust auf mehrere Personen verteilt werden können.
Mehr zum Thema Jobsharing:
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
697
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber wissen müssen
602
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
350
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
283
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
265
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
219
-
Mitarbeiterfluktuation managen
2134
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
210
-
Acht rettende Sätze für schwierige Gesprächssituationen
199
-
Warum Offboarding an Bedeutung gewinnt
181
-
Sechs Ansätze für lokales Recruiting
30.12.2025
-
KI verantwortungsvoll und wirksam implementieren: Ein 3-Stufen-Leitfaden für Unternehmen
30.12.2025
-
Die Rolle der Führungskraft beim Offboarding
29.12.2025
-
Jung, dynamisch, männlich: Stellenanzeigen grenzen aus
22.12.2025
-
Engagement statt PR: Inklusion als Employer-Branding-Faktor
19.12.2025
-
Haufe Live: Praxisnahe Einblicke in den KI-Einsatz
18.12.2025
-
“Nicht das Gehalt erhöhen, sondern den Gehalt”
17.12.2025
-
Wie Chat GPT und Co. die Jobsuche verändern
16.12.2025
-
Beim Anteil von Frauen in Führung verändert sich wenig
15.12.2025
-
Warum Offboarding an Bedeutung gewinnt
12.12.2025