Sieben digitale Lösungen für eine Corona-sichere Arbeit
Geht es um den Corona-Infektionsschutz, konzentrieren sich Unternehmen vor allem auf Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln. Eher selten schöpfen sie die Möglichkeiten digitaler Lösungen aus, die gut dazu geeignet sind, Ansammlungen von Mitarbeitern in Umkleiden und Pausenräumen zu verhindern oder Begegnungen zwischen stetig wechselnden Kollegen zu minimieren. Einige dieser Lösungen sind schon in den Unternehmen vorhanden, werden aber noch nicht entsprechend genutzt. Andere können vergleichsweise einfach eingeführt werden.
Davon profitieren insbesondere Unternehmen aus der Industrie, der Logistik und dem Handel, die das Gros ihrer Belegschaft nicht in Heimarbeit schicken können. Sie sind darauf angewiesen, durch reduzierte Kontakte das Infektionsrisiko zu senken und Infektionen zuverlässig nachverfolgen zu können, um Ansteckungen zu verhindern und Betriebsschließungen zu vermeiden.
Digitale Lösungen für den Infektionsschutz im Unternehmen
- Mobile Zeiterfassung: Eine elektronische Zeiterfassung ist inzwischen in den meisten Betrieben üblich. Allerdings steht diese nur selten auf Mobilgeräten bereit. Gerade in Unternehmen mit Schichtarbeit oder festen Arbeitszeiten kann eine Zeiterfassung per Smartphone helfen, die Zahl überflüssiger Personenkontakte zu reduzieren, weil Mitarbeiter zu Arbeitsbeginn und Arbeitsende nicht mehr an den Zeiterfassungsterminals zusammentreffen.
- Personaleinsatzplanung: Mit einer modernen Software für die Personaleinsatz- und Dienstplanung können Unternehmen sicherstellen, dass in Schichten möglichst immer dieselben Mitarbeiter gemeinsam arbeiten. Darüber hinaus können Unternehmen diese Lösungen nutzen, um gestaffelte Anfangszeiten umzusetzen, die größere Ansammlungen von Mitarbeitern am Betriebseingang oder in Umkleiden verhindern.
- Zeitfenstermanagement: Eine digitale Vergabe von Zeitfenstern wird zum Beispiel in der Logistik eingesetzt, um den Zulauf von Fahrzeugen zu steuern, damit sie sich nicht an der Pforte oder an Laderampen stauen. Ebenso können Unternehmen das Zeitfenstermanagement nutzen, um Pausenzeiten zu organisieren, um die Personen, die gleichzeitig in die Kantine oder in Pausenräume kommen, zu reduzieren.
- Kommunikationstools: Unternehmen benötigen digitale Kommunikationslösungen, um ihre Belegschaft über aktuelle Einsatzpläne, Änderungen an den Präventions- und Schutzmaßnahmen oder mögliche Risikokontakte zu informieren. Da Mitarbeiter aus Industrie, Logistik oder Handel oft weder eine betriebliche E-Mail-Adresse noch Zugang zum Firmenintranet haben, sind Apps gute Alternativen. Über diese können Mitarbeiter die Informationen abrufen und sich gegebenenfalls via Chat austauschen.
- Raumbuchungssysteme: Mit Raumbuchungssystemen stellen Unternehmen sicher, dass Büros und Konferenzräume nicht überbelegt werden und dass zwischen den Buchungen etwas Puffer eingeplant wird. Dann begegnen sich die Kollegen nicht beim Betreten und Verlassen des Raumes und es kann zwischen zwei Besprechungen ausreichend gelüftet werden.
- Besuchermanagement: Ein digitales Besuchermanagement macht eine Zettelwirtschaft mit unleserlich ausgefüllten Informationsblättern mit Kontaktdaten überflüssig: Besucher lesen die Regeln am Empfang auf einem Tablet oder Bildschirm und geben ihre Kontaktdaten digital ein – oder sie wickeln das schon vorab über eine Website ab. Dann müssen sie am Empfang keine Geräte berühren und das Unternehmen kann bereits einen Corona-Tracer vorbereiten, der mit dem Besucherausweis ausgegeben wird.
- Corona-Tracer: Bei Corona-Tracern handelt es sich um kleine Geräte, die wie ein Mitarbeiterausweis am Körper getragen werden. Sie zeichnen alle Annäherungen unter zwei Metern anonym auf. Bei einer Infektion kann eine vertrauenswürdige Stelle, etwa die Personalabteilung, über die Gerätecodes zuverlässig ermitteln, mit welchen Kollegen der infizierte Mitarbeiter in den vergangenen zwei Wochen Kontakt hatte.
Zum Autor: Dr. Jörg Herbers leitet den Geschäftsbereich "Workforce Management" bei der Inform GmbH, die Software zur Optimierung von Geschäftsprozessen entwickelt. Seine Themenschwerpunkte sind Personaleinsatzplanung und -optimierung.
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