Unternehmensbewertung im Kontext Ukraine-Krieg

Der Ukraine-Krieg wirkt sich in immer mehr Bereichen von Wirtschaft und Unternehmen negativ aus. Das hat auch Folgen für Unternehmensverkäufe. Potenzielle Käufer und Verkäufer haben eine Vielzahl an Fragestellungen zu beachten.

Eine zunehmende Anzahl an Betrieben hat, zusätzlich zu anderen Problemen wie Materialknappheit und Kostensteigerungen, mit den direkten und indirekten Folgen des Krieges zu kämpfen. Wie sich die Lage in den kommenden Monaten oder gar Jahren auswirken wird, kann nicht verlässlich prognostiziert werden.

Unternehmensbewertung: Ein Blick in die Zukunft

Fest steht allerdings, dass die negativen Entwicklungen derzeit dominieren und es in der kommenden Zeit häufiger zu Umsatz- und Gewinnrückgängen als zu deren Steigerung kommen wird. Bei der Unternehmensbewertung sind aber vor allem die Zukunftsaussichten entscheidend. Je besser diese sind, umso leichter lässt sich ein guter Verkaufspreis realisieren und umgekehrt. Sollten weitere Ereignisse auftreten, die Einfluss auf den Unternehmenswert haben - etwa eine Verschlechterung der politischen Lage und damit einhergehend der Handelsbeziehungen mit China, z. B. aufgrund der aktuellen Enthüllungen - sind ggf. weitere Korrekturen und Anpassungen bei der Berechnung des Unternehmenswertes notwendig.

Unternehmensbewertung wird durch Ukraine-Krieg schwieriger

Unternehmer, die ihren Betrieb demnächst verkaufen möchten, sollten die Bewertung bzw. Kaufpreisberechnung aktualisieren und die erkennbaren negativen Folgen des Krieges einbeziehen. Zudem müssen sie sich darauf einstellen, dass mögliche Käufer noch kritischere Prüfungen vornehmen als bisher. Ziel der Käufer ist es, einen aus ihrer Sicht günstigen Preis herauszuholen. Umso entscheidender ist es, alle getroffenen Annahmen und deren Auswirkungen zu dokumentieren und auch eine Liste mit Argumenten zusammenzustellen, die für den berechneten Preis sprechen.

Alternativen zum Unternehmensverkauf prüfen

Nicht zuletzt sollten Verkäufer jedoch prüfen, welche Alternativen es gibt, wenn sie ihre Preisvorstellungen im von ihnen gewünschten Zeitfenster gar nicht realisieren werden können. In Betracht kommt dann eine Verschiebung, in der Hoffnung, dass sich die Lage ähnlich wie bei Corona schnell verbessert. Auch eine Liquidation, also der Einzelverkauf von Anlage- und Umlaufvermögen sowie des Kundenstamms, kann eine Option sein.

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