Um ein effektives SCRM betreiben zu können, muss eine adäquate Infrastruktur aufgebaut werden. Diese umfasst u. a. folgende Eckpfeiler:

  • Komplexitätsreduktion durch Konzentration auf die Produkte mit dem höchsten Gewinnbeitrag.
  • Bestimmung und Dokumentation der "kritischen Pfade" in der Supply Chain.
  • Erfassung und Bewertung möglichst aller denkbaren Risiken.
  • Entwicklung einer Metrik zu Quantifizierung der Risikokosten.
  • Bestimmung der dazugehörigen pre- und post-event-Kosten zur Risikominderung. Investitionen zur Risikominderung erfolgen nach der Maßgabe der höchsten Einsparung von erwarteten Risikokosten, also genau dort, wo sie im Verhältnis zur Einsparung der Risikokosten die größte Wirkung entfalten.
  • Die Priorisierung der Risikominderungseffekte und damit verbundenen Investitionen erfolgt auf Basis der Brutto-/Netto-Risikobetrachtung.
  • Es soll ein Ranking erstellt werden, das Transparenz über die "profitabelsten" Einzelmaßnahmen gibt.
  • Die erwarteten Verluste sollen durch die jeweilige Produktmarge getragen werden.
  • Unerwartete Verluste müssen durch das Eigenkapital des Unternehmens oder Risikomanagementinstrumente bei bspw. einer Versicherung getragen werden.
  • Ein wesentlicher Vorteil des Instrumentes Versicherung ist, dass weniger Eigenkapital allokiert werden muss und die Deckung sofort zur Verfügung steht. Allerdings entstehen Risikotransferkosten in Form von Versicherungsprämien.
  • Aufbau einer SCRM-Einheit zwecks risikoadäquatem Supply Chain Design, Monitoring, Mitigation und Handling der SC-Risiken im Eventfall. Hierbei soll soweit als möglich auf bereits bestehende Ressourcen (Qualitätsmanagement; Informationssicherheit, Business Continuity Management) zurückgegriffen werden.

SCRM-Funktionen und -Aufgaben

Das Supply Chain Risk Management muss eine mit allen Unternehmensbereichen vernetzte Funktion sein. Konkret betreffen die Funktionen und Aufgaben des Supply Chain Risk Managements alle Unternehmensbereiche sowie alle vor- und nachgelagerten Unternehmen bzw. Leistungsknoten. Das Supply Chain Risk Management umfasst mindestens die folgenden Funktionen und Aufgaben:

  • Die Festlegung und Einhaltung einer strategischen Ausrichtung bezüglich der Absichten und Ziele.
  • Den Aufbau eines systemunterstützten Supply Chain Risk Management.
  • Den Aufbau eines Krisenmanagements für eingetretene Supply-Chain-Ereignisse.
  • Die Inventarisierung und Bewertung der Leistungsknoten sowie der Risiken nach den oben beschriebenen quantitativen Vorgaben.
  • Die Bestimmung und Umsetzung von geeigneten Maßnahmen gegen die Risiken im Sinne von Akzeptanz, Minderung, Vermeidung oder dem Transfer.
  • Das kontinuierliche Monitoring der Leistungsknoten, Risiken und Maßnahmen auf Basis quantitativer und qualitativer Informationen und Methoden.

Um das Management der Supply-Chain-Risiken zu etablieren, kommen der Unternehmensleitung und dem Supply Chain Risk Manager besondere Aufgaben zu.

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