In Abb. 3 ergeben die Überlegungen zu den Plankosten wesentlich höhere Werbekosten für einen im kommenden Jahr geplanten Tag der offenen Tür und höhere Personalkosten für zusätzliches qualifiziertes Personal. Gleichzeitig sollen die Energiekosten durch einen wesentlich günstigeren Energielieferanten gesenkt werden.

Unser Unternehmer macht sich aber gleichzeitig Gedanken darüber, für welche Warengruppen welche Kosten aufgewendet werden müssen. Er teilt diese Kosten den Warengruppen A und B zu. Dies wird er mit seiner betrieblichen Erfahrung und nach seiner Einschätzung der künftigen Situation tun.

Abb. 3: Kostenplanung und Kostendifferenzierung

 
Praxis-Tipp

Bei Bedarf Unterstützung durch Berater suchen

Was aber, wenn er gar keine Erfahrung in der Differenzierung der Kosten hat? – Dann sollte er mit dem qualifizierten Rat eines Beraters von Verband, Kammer oder eines freiberuflichen Beraters die erste Differenzierung vornehmen und sich so die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen aneignen.

Die hier für kleine Handelsbetriebe vorgeschlagene Form der Kostendifferenzierung ist die denkbar einfachste Form und vermeidet sämtliche statischen, mehr oder weniger komplizierten Rechenverfahren zur Kostenaufteilung nach Größe, Energieverbrauch oder ähnlichen Anhaltsgrößen. Für den kleinen Betrieb führen solche statischen Rechengrößen lediglich zu einer rechnerischen Genauigkeit, die oft wenig mit den betrieblichen Gegebenheiten zu tun hat.

Allerdings verlangt unser Vorschlag von dem Unternehmer, sich mit den Kosten des Betriebs auseinanderzusetzen und sich ständig zu fragen: "Wo werden diese Kosten verursacht?" Wenn der Unternehmer das akzeptiert und umsetzt, ist unser Verfahren das genaueste der denkbaren Verfahren und für kleine Betriebe das wirtschaftlich und kaufmännisch sinnvollste Verfahren.

 
Praxis-Tipp

Machen Sie den Selbstversuch

Versuchen Sie, es unserem Beispielunternehmer gleichzutun, und machen Sie sich Gedanken darüber, für welche Warengruppe welche Kosten entstehen. Dies wird Ihnen bei einigen Warengruppen sehr leicht fallen, bei anderen wird es schwer werden. Wo Ihnen die Zuordnung schwerfällt, schätzen Sie oder sprechen Sie mit Ihrem Berater darüber.

Kontrollieren Sie die Schätzung durch eine möglichst genaue Zuordnung der Kosten in Ihrer Finanzbuchhaltung und genaue Beobachtung der Umsätze.

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