Für die Entscheidung beim Fahrzeugkauf müssen auch die bereits bekannten Kosten des Unterhalts berücksichtigt werden. Dabei gibt es mehr oder weniger sichere Größen, die der Controller aus allgemein zugänglichen Unterlagen oder aus den Angaben des Herstellers entnimmt. Die wichtigsten Kostenarten sind:

Kraftfahrzeugsteuern

Die Höhe der Steuern steht fest und kann vom Unternehmen nur durch die Wahl des Fahrzeugs beeinflusst werden (abgesehen von der Auslagerung des Fahrzeugsitzes ins Ausland). Die Planungssicherheit für den Controller ist hoch. Änderungen werden von der Politik durchgesetzt. Planungsunsicherheit gibt es aktuell bei den Elektroautos. Diese sind aktuell bei einem Kauf bis zum 31.12.2025 von der Kraftfahrzeugsteuer in den ersten zehn Jahren befreit. Das kann sich ändern, wenn die Politik diese Förderung der Elektromobilität vorzeitig beenden sollte. Dass dies durchaus realistisch ist, zeigt der Umgang mit der Prämie für den Kauf eines E-Autos für Privatpersonen, die Ende 2023 innerhalb von wenigen Tagen gestrichen wurde.

Kfz-Versicherungen

Noch immer gut planbar sind die Kosten für die Kfz-Versicherung. Die Höhe der Versicherungskosten ist grundsätzlich abhängig vom Fahrzeugtyp und von der gewünschten Versicherungsleistung (Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko, ...). Unternehmen mit mehreren Fahrzeugen können Sonderkonditionen verhandeln. Auch der Schadensverlauf spielt eine Rolle bei der Höhe der Kosten, der Einstieg bei neuen Wagen in niedrige Schadensklassen wird bei Großabnehmern möglich gemacht. Üblich ist auch ein durchschnittlicher Rabatt für alle Fahrzeuge, der jährlich angepasst wird.

 
Praxis-Tipp

Versicherungen bündeln

Schließen Sie Ihre Versicherung für die Fahrzeuge beim gleichen Versicherungsgeber ab wie Ihre anderen Versicherungen. Das versicherte Risiko ist gerade bei Produktionsunternehmen bereits so hoch, dass die Kfz-Versicherung nur eine Nebenrolle spielt und entsprechend günstig im Gesamtrisiko untergebracht werden kann.

Inspektionen

Wenn die Leistung geplant ist, können in der Regel auch die Inspektionen zumindest von der Sache her geplant werden. Die Höhe der Kosten der einzelnen Inspektionen können vom Autohaus angegeben werden. Zu den Inspektionskosten gehören auch Aufwendungen für einen Ersatzwagen, falls dieser notwendig wird. Für Unternehmen mit eigenen Werkstätten kommen die Kosten für die Inspektion aus dem Controlling. Dort werden die Personal- und Materialkosten für diesen Bereich ermittelt und für die Weiterbelastung festgehalten.

Regelmäßige Inspektionen erhalten die Garantiezusage des Herstellers aufrecht und erhöhen den später erzielbaren Restwert. Durch flexible Terminabsprachen, soweit für den Fuhrpark möglich, können Preiszugeständnisse auch für Inspektionen erreicht werden. Fahrzeuge im innerbetrieblichen Transport können am Einsatzort gewartet werden, Inspektionen der Lastkraftwagen am Wochenende ersparen den Ausfall des Fahrzeugs.

Energieverbrauch

Auch der Kraftstoffverbrauch kann geplant werden. Die Leistung des Fahrzeugs ist bekannt, da sie für die Kaufentscheidung geschätzt werden musste. Der Fahrzeughersteller gibt in seinen Unterlagen den nach DIN ermittelten durchschnittlichen Verbrauch an. Das gilt bei Autos für den Verbrauch an Kraftstoffen (Diesel, Benzin, Strom). Andere Transportmittel wie z. B. Gabelstapler oder führerlose Transportautomaten werden mit anderer Energie (Strom, Gas, ...) betrieben.

Der Verbrauch an Energie ist von vielen Faktoren abhängig. Die Angaben der Hersteller sind zwar vergleichbar, da sie nach DIN ermittelt wurden. Für den wirklichen Einsatz werden in der Regel höhere Verbräuche registriert. Diese sind abhängig von der Einsatzumgebung (Stadt, Autobahn, im Lagergebäude, auf Lagerhof, ...), von der Beanspruchung (Schwertransporte, Leerfahrten, Wartezeiten, ...) und vom Fahrer. Dieser bestimmt vor allem bei Pkw durch seine Fahrweise den Kraftstoffverbrauch.

 
Praxis-Tipp

Verantwortung schaffen

Der Fahrer bestimmt nicht nur durch seine Fahrweise, sondern auch durch die Pflege des Fahrzeugs dessen Energieverbrauch. Dies zeigt sich im Unterschied zwischen den einem Mitarbeiter fest zugeordneten Pkw, z. B. im Außendienst, und den Pkw, die in der Fahrbereitschaft stehen. Auch Ihre Fahrzeuge im innerbetrieblichen Transport können von einer besseren Pflege profitieren. Daher sollten Sie für jedes Fahrzeug einen verantwortlichen Mitarbeiter bestimmen, der für den einwandfreien Zustand zu sorgen hat. Dieser wird auch bei anderen Nutzern darauf hinwirken, dass eine pflegliche Behandlung erfolgt.

Verbrauch sonstiger Materialien

Ein Fahrzeug verfügt über viele Verschleißteile wie Luftfilter oder Glühbirnen, die mehr oder weniger regelmäßig ersetzt werden müssen. Auch zusätzliche Betriebsmittel wie Motoröl, Hydraulikflüssigkeit oder Frostschutzmittel gehören dazu. Die Beträge sind in der Regel nicht so hoch, dass ein großer Aufwand für Planung, Budgetierung und detaillierte Istdatenerfassung gerechtfertigt ist. Eine Ausnahme stellt vor allem im Bereich der Lk...

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