Zusammenfassung

 
Überblick

Weltweit fließen jährlich über 1 Billion US-Dollar in die digitale Transformation – die Umwandlung traditioneller in digitale Geschäftsmodelle. Der größte Teil davon in den USA. Aber auch in Deutschland wird investiert. Jedes zweite deutsche Unternehmen investiert in die Digitalisierung. Überall entstehen Gründerzentren, Unternehmen investieren in IT-Technik und Personal.

Auch die Rolle des Chefs – des Geschäftsführers – im Unternehmen wandelt sich. Weg vom allzuständigen Letztentscheider, der die Ziele vorgibt, die Ressourcen plant, die Durchführung organisiert und die Ergebnisse kontrolliert. Vielmehr muss er das Geschäftsmodell als Ganzes managen. Mit drei Schwerpunkten:

  1. die Digitalisierung kostet Geld. Viel vorschüssiges Geld. Der Geschäftsführer muss das notwendige Kapital dazu beschaffen – Investoren von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells überzeugen, eine nachhaltige und zugleich flexible Finanzplanung (Finanzierungsrunden) vorlegen und im Unternehmen dafür sorgen, dass die Ressourcen plangerecht eingesetzt werden.
  2. die Digitalisierung braucht qualifizierte Mitarbeiter, die sich ständig weiterbilden, die Phantasie und Freiraum brauchen und sich trotzdem in den Gesamtprozess "Geschäftsmodell" einbinden lassen.
  3. die Digitalisierung ist technisch. Sie brauchen auf jeder Ebene des "Geschäftsmodells" technisches Know-How, modernste IT-Ausstattung, Einbindung in Netzwerke – soziale Netzwerke – und ein internationales Verständnis.

War das nicht schon immer so – jedenfalls in den Unternehmen, die Wert auf Innovation, Nachhaltigkeit und Internationalisierung gelegt haben? Doch. Aber für viele Branchen – Dienstleistung, Handwerk, Handel – sind der internationale Wettbewerb, die zunehmende Dynamik und die grenzenlose Konkurrenz nicht selbstverständlich. Auch nicht für die Chefs und Geschäftsführer dieser Unternehmen.

Wir haben das Thema für Sie gebündelt und aus der Sichtweise und Interessenlage der Geschäftsführung – systematisch dargestellt. Und geben Ihnen dazu ganz anschaulich, unterlegt mit zahlreichen Beispielen (Benchmarking) und hilfreichen Verweisen, Anleitungen und Anregungen, wie Sie die (Dauer-) Herausforderung "Digitalisierung" in Ihrem Unternehmen erfolgreich angehen und umsetzen.

1 Wie die Digitalisierung die Geschäftsmodelle der Unternehmen verändert

Wikipedia definiert: "Der Begriff Digitale Revolution bezeichnet den durch Digitaltechnik und Computer ausgelösten Umbruch, der seit Ausgang des 20. Jahrhunderts einen Wandel nahezu aller Lebensbereiche bewirkt und der in eine Digitale Welt führt, ähnlich wie die industrielle Revolution 200 Jahre zuvor in die Industriegesellschaft führte". Betroffen davon sind nahezu alle Lebensbereiche – und damit auch alle Branchen und alle Unternehmen, die in den Branchen unterwegs sind.

Problem: Die neue, digitale Welt trifft auf eine alte Welt. Auf Menschen, die zwar schon Jahrzehnte lang im Berufsleben stehen und ihre Branche aus dem Effeff kennen. Viele dieser Menschen – Chefs, Führungskräfte und Mitarbeiter – fehlt der selbstverständliche Umgang mit Digitalem und sie sind es nicht gewohnt, in digitalen Dimensionen zu denken. Prozesse werden so noch arbeitsteiliger, komplexer und noch weniger durchschaubar und transparent. Studien- und Ausbildungsinhalte ändern sich in schnellerer Abfolge, Arbeitsweisen und -methodik ändern sich mit.

Täglich werden neue Geschäftsmodelle geboren. Große innovative Unternehmen kaufen StartUps und buhlen um die meist jungen kreativen Köpfe. Alle Menschen, die in und mit diesem Umwälzungsprozess zu tun haben, sind gefordert. Das gilt auch und insbesondere für die, die im Unternehmen Verantwortung tragen und die strategischen Geschicke des Unternehmens bestimmen. Auch die Rolle der Geschäftsführung verändert sich in diesem Zusammenspiel.

Im Leitfaden der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) heißt es dazu: "Unabhängig von der Frage, wie umfassend die digitale Transformation im Unternehmen oder in der Abteilung ist, hat die Führungskraft die Aufgabe, den Wandel aktiv vorzuleben und voranzutreiben. Führungskräfte müssen die neuen Kommunikationsinstrumente nutzen und neue Arbeitsformen annehmen, um die Bereitschaft bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erhöhen. Verweigert sich die Führungskraft den Ansätzen oder etabliert sie für sich und ihre Arbeit traditionelle Arbeitsbedingungen, werden vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in alten Mustern verharren, denen der Wandel schwerfällt".

Die Diskussion um das Unternehmer-Gen ist so alt wie die Wirtschaft selbst. Unterdessen wird in der Gesellschaft, in den Medien und in Fachkreisen intensiv darüber diskutiert, welche Eigenschaften der erfolgreiche Manager in Zeiten der Digitalisierung mitbringen muss, um ein bestehendes Geschäftsmodell aufzubrechen und zu verändern oder um ein neues Geschäftsmodell erfolgreich in den Markt einzuführen. Auch in den deutschen TV-StartUp-Formaten geht es regelmäßig um die Suche nach der perfekten Unternehmer-Performance.

Vorbild sind dabei meist die US-Manager, die bereits nachgewiesen haben...

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