Der Supply Chain Risk Manager muss

  • die Supply Chain Risk Management-Struktur festlegen (Rollen, Verantwortung, Aufgaben, Kommunikation)
  • die monetäre Inventarisierung der Leistungsknoten und ihrer Abhängigkeiten inkl. Qualitätssicherung initiieren, anleiten und moderieren.
  • die Bewertung der "Expected Cost of Supply Chain Interruption (ECOSCI)" interdisziplinär mit verantwortlichen Bereichen festlegen. Die ECOSCI setzt sich wiederum zusammen aus der Ausfallwahrscheinlichkeit "Probability of Default (PD)" von Leistungsknoten und dem "Performance Impact (PI)".
  • die Leistungsknoten zunächst erstmalig analysieren und danach laufend den sich veränderten Bedingungen anpassen. Das Ergebnis der Analyse muss immer eine Aussage zur Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und der Schadenshöhe (PI) der Leistungsknoten beinhalten.
  • die Leistungsknoten im Gesamtnetzwerk integrieren, Abhängigkeiten nach Anzahl und monetärer Art erfassen. Veränderungen bei Liefervereinbarungen müssen stets im Gesamtnetzwerk aktualisiert werden. Abhängigkeiten und Wechselwirkungen der vor- und nachgelagerten Netzwerkknoten müssen erfasst werden. Die Ausfallkonsequenzen je nach Dauer der Lieferverzögerung müssen analysierbar sein.
  • Zu den untersuchten Kriterien des Leistungsknotens gehören unter anderem Zuliefererbonität mit Finanz- und Controllingdaten, Notfall- und Krisenfestigkeit, Zulieferqualität, Verkaufsprognosen, externe Ereignisse wie Streik, Flut, Erdbeben, Brand, Krieg, politische Entscheidungen sowie Marktumstände, die die Erfüllung der Liefervereinbarung beeinflussen können. Die Bewertungen sind ständig auf Aktualität und Richtigkeit zu überprüfen. Neue Informationen und Ereignisse sind in die Bewertung aufzunehmen.
  • für jeden Leistungsknoten die Dauer der Ausfallzeit festlegen. (Vorschlag: Geschäftsperiode) und daraus die Ausfallkosten (PI) inklusive der Auswirkungen auf das gesamte Netzwerk bestimmen.
  • über das Produkt von Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und Ausfallkosten (PI) werden die erwarteten Verluste je Leistungsknoten bestimmt. Der erwartete Verlust (ECOSCI) ist der Indikator für die tatsächlichen Risikokosten eines Leistungsknotens.
  • zusammen mit den Verantwortlichen und Betroffenen nachgelagerten Leistungsknoten besprechen, mit welchen Maßnahmen das Risiko vermindert werden soll. Die Vorschläge werden dann vom SCR-Komitee zeitnah entschieden und übergreifend umgesetzt.
  • prüfen, ob nachfolgende Leistungsvereinbarungen nicht erbracht werden können, wenn ein Leistungsknoten ausgefallen ist. Der Ausfall kann umfangreiche Maßnahmen nach sich ziehen, die mit einem adäquaten Supply Chain spezifischen Krisenmanagement bewältigt bzw. umgesetzt werden.
  • regelmäßig Stress Tests, Simulationen und Sensitivitätsanalysen durchführen, um die wesentlichen Risiken zu identifizieren.
  • die Wirksamkeit und den Reifegrad des SCRM laufend verbessern. Er hat der Unternehmensleitung einen Management-Bericht zur Leistungsfähigkeit des SCRM vorzulegen.
  • das SCRM-Komitee regelmäßig über die wesentlichen erwarteten Verluste der Leitungsknoten informieren. Geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Risiken sind zu beschließen.

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